Ende 1917/Anfang 1918 gelangten die ersten Junkers J.I an die Front
und wurden wegen ihrer Größe, ihres klobigen Aussehens und ihrer eher
langsamen, schwerfälligen Flugeigenschaften von den Frontfliegern
skeptisch „Kaffee Wellblech“, „Möbelwagen“ oder „Blechesel“ getauft.
Die J.I kamen rechtzeitig zur großen deutschen Frühjahrsoffensive 1918.
Hier bewiesen die J.I erstmals die volle Gefechtstauglichkeit der
Ganzmetallflugzeuge. Ihr Gefechtswert im Erdkampfeinsatz war deutlich
höher als der der Infanterieflugzeuge Albatros J.I und AEG J.I
Gut gepanzert, damit robust und beschussfest, konnte die besser
geschützte Besatzung waghalsige Tiefflugeinsätze zur
Luftnahunterstützung für die Infanterie fliegen, das Vorrücken von
Sturmtruppen überwachen, feindliche MG- und Geschützstellungen
niederhalten, Gegenangriffe von Reserven abriegeln oder abgeschnittene
Stoßtrupps mit Abwurf von Proviant und Munition versorgen.
Im Gegensatz zu den übrigen leinwandbespannten oder holzverkleideten
Flugzeugen konnten die J.I ohne weiteren Schutz im Freien abgestellt
werden, was Kräfte und Zeit bei den raschen Verlegungen im Zuge der
Angriffsoperationen sparte und auch die Wartung vereinfachte, da das
Flugzeug auf die übliche wartungsintensive Verspannung verzichtete.
Allerdings waren die schweren Maschinen auf Feldflugplätze mit langen
Start- und Landebahnen angewiesen und nicht leicht zu landen.
Die ersten Flugzeuge waren zusätzlich mit zwei nach unten gerichteten MGs bewaffnet, später wurden stattdessen FT-Geräte
eingebaut, um Verbindung zu Gefechtsständen oder Batteriestellungen der
Artillerie zu halten, oder es wurden Luftbildkameras zur
Gefechtsfeldaufklärung eingehängt.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Junkers_J.I
Video: New Zealanders In Cologne (1918)
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