Der Schützenpanzer kurz (SPz kurz, Hotchkiss) gehörte zur Erstausstattung der Bundeswehr mit Panzerfahrzeugen. Das Fahrzeug basierte auf dem Schützenpanzer TT 6 der französischen Firma Hotchkiss-Brandt, dessen Kettenlaufwerk um eine zusätzliche Laufrolle (insgesamt fünf) erweitert wurde. Daneben gab es im deutschen Heer den „Schützenpanzer (lang) HS 30“.
Das Werk von Klöckner-Humboldt-Deutz in Mainz fertigte als Lizenzbau von 1959 bis 1967 über 1.600 Fahrzeuge. Die bekannteste Version war der Spähpanzer, der zur leichten Aufklärung im Trupp mit zwei Fahrzeugen eingesetzt wurde.
Wie der Schützenpanzer (lang) HS 30
hatte auch der Hotchkiss seine Schwächen. Er war langsam und zur
Aufklärung zu laut, Rückwärtsfahrt war wegen der hohen Übersetzung nur
mit wenig mehr als Schrittgeschwindigkeit (6 km/h) möglich. Ferner waren die Steckachsen der vorne gelegenen Treibräder
anfällig und brachen bei harter Einfahrt in einen Graben schnell. Die
Turmdrehung erfolgte manuell in zwei Übersetzungsbereichen. Durch den
außermittigen Einbau der 20-mm-Schnellfeuerkanone im Turm hatte dieser
bei der Einstellung auf „Grobtrieb“ die Neigung, sich beim Schießen nach
links wegzudrehen, was per Hand nur schwer abzufangen war.
Der Munitionswechsel für die 20-mm-Kanone war auf Grund der engen
Platzverhältnisse und des hohen Gurtgewichtes schwierig; zudem
erforderte der Wechsel den Einsatz von Werkzeug. Der Schützenpanzer
besaß keinen optischen Entfernungsmesser, die Entfernung musste daher
geschätzt werden.
Im Winter profitierte nur der Fahrer minimal von der schwachen
Heizung; der Rest der Besatzung fror, obwohl mehrtägige Einsätze die
Regel waren. Ein weiteres Manko waren kaum bis gar nicht abgesicherte
Stromkreise. Ein Funkbetrieb war nur möglich, wenn mit dem Batterieschalter
(„NATO-Knochen“) das gesamte Bordnetz eingeschaltet war. Da dann auch
die Zündspule unter Spannung stand, kam es mitunter zu Kurzschlüssen mit
entsprechenden Folgen. Zudem litt die Kraftstoffanlage unter
Undichtigkeiten.
Ab 1962 wurden die Fahrzeuge mit Nebelwurfanlagen nachgerüstet.
Die Variante Typ 11-2 blieb bis 1982 in der Panzeraufklärungstruppe und
die Version mit dem AN/TPS 33a Radar sogar bis 1987 im Dienst.
Alle anderen wurden bereits Ende der 1970er Jahre durch Fuchs und M113
MTW Fahrzeugen ersetzt. Die meisten Fahrzeuge endeten als Hartziele auf
Truppenübungsplätzen. Einige wenige Exemplare fanden ihren Weg in Museen
oder private Hände. Bei der Truppe wurde das Fahrzeug auch oft als
„Bremsklotz“, „Unterlegkeil“ oder „Gefechtsrollstuhl“ bezeichnet.
Quelle :wikipedia SPz kurz, Hotchkiss
Im Winter modifizierten die Besatzungen oft ihre Fahrzeuge, indem sie die Auspuffgitter abmontierten, ihre Zelte zu Schläuchen zusammenbanden, über den Auspuffstutzen stülpten und das andere Ende über den Einstieg ins Fahrzeuginnere leiteten. So wurde der Hotchkiss sehr schnell zur Dreimannsauna. ( Erfahrungsbericht eines ehemaligen Hotchkiss-Fahrers)
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