01) Die Idee :
Es begann mit einer Idee, die seit langem in mir "rumorte" und sich irgendwann manifestierte. In "Star Wars Episode I - Die dunkle Bedrohung" stellt sich Darth Maul den beiden Jedi Qui Gon Jinn und Obi Wan Kenobi. Der Kampf beginnt im Raumschiffhangar, verlagert sich in den Energie-/Generatorraum, um dann in einem Reaktorabzugsschacht zu enden.Der Hangar, in dem der Kampf beginnt, schied für mich als Diorama rasch aus, da die Location relativ unspektakulär ist.
Hinter dem Hangar kommt ein großer Schacht mit Brücken und einer Bedienplattform - hätte durchaus was. Dann verlagert sich der Kampf durch einen Gang mit Energiesperren, was sich nur äußerst schwer darstellen lässt und außerdem werden dabei die drei Kämpfer voneinander getrennt.
Foto: Jedipedia
Qui Gon und Darth Maul erreichen den Reaktorabzugsschacht, wo der Jedi im Kampf umkommt. Also auch blöd umzusetzen, da ich doch alle Drei im Kampf miteinander zeigen möchte.
Foto: Jedipedia
Somit fiel meine Wahl eindeutig auf den Energie-/Generatorraum.
Foto: Jedipedia
02) Figuren :
Die Umsetzung wurde angegangen. Zuerst wurde eifrig auf ebay bei den entsprechenden Figuren mitgeboten, bis ich die drei Figuren zu vernünftigen Preisen beisammen hatte.Die Figuren sind Schlüsselanhänger mit ca 8cm Größe. Dennoch sind die Arme beweglich, weshalb sie zugespachtelt werden müssen. Auch fehlten die Lichtschwerter, die es zu ersetzen gilt.
Hier die zum Teil bereits bemalten Figuren. An den Gesichtern erkennt man noch die Plastikwirkung.
Diese ausgewählten Cocktailspießer werden später zu Lichtschwertern umfunktioniert. Wie man sieht besitzen sie eine gewisse Leuchtkraft, was durchaus von Vorteil ist.
03) Planung :
Jetzt wurde eine grobe Skizze erstellt, die die Bauphasen und Komponenten aufzeigt. Als Beleuchtung wird mir eine Mini-Lichterkette aus dem Baumarkt (1,99 €) dienen, wobei aber die Verlegung der einzelnen Lämpchen geplant sein will.04) Dioramabau :
Aus einem großen Regalboden schnitt ich eine geeignete Bodenplatte heraus, an die eine Rückwand aus stabilem Karton geklebt wurde.Aus selbigem Karton fertigte ich nun auch die Seitenwände und die Aufnahme für das Batteriefach der Lichterkette. Natürlich mußte die Seitenwand entsprechend ausgeschnitten werden, um das Batteriefach bequem herausnehmen zu können (Batteriewechsel).
Passt !
Aus einer alten Plastikplatte wurde das Frontteil herausgeschnitten, aus dem die Schachtwand entstehen soll.
Mit einem Bleistift und einem Geodreieck zeichnete ich die Details der Schachtwand auf die Plastikplatte. Die Positionen der Lichtfenster sind wichtig, da sie ausgeschnitten werden müssen, auch wenn noch Plastikstreifen darübergeklebt werden.
Das erste Fenster ist ausgeschnitten :
Dazu der entsprechende Plastikstreifen, der darübergeklebt wird. Dort ist das Fenster in der richtigen Größe, während auf der Grundplatte etwas großzügiger ausgeschnitten wurde, damit nichts übersteht.
So langsam werden es immer mehr Fenster. Die ersten Plastikstreifen sind auch schon aufgeklebt, damit die reliefartige Schachtwand entstehen kann.
Fertig. Alle Fenster ausgeschnitten und alle erhabenen Vorsprünge & Details aufgeklebt. Auch wurden mit einem Zahnsteinkratzer die Blechstöße eingraviert. Aus dünnem Plastik entstand ein Lüftungsgitter und die Rohrleitungen sind aus Lötzinn und Draht.
Nach dem Trocknen wurden erste Farbdetails mit Dunkelgrau, Dunkelblau und Stahl aufgetragen.
Die Fenster wurden mit Krystal Klear verschlossen. Eine Alterung mit REVELL weathering machte das Gesamtbild komplett.
Zum Schluß fügte ich die Rohre und Leitungen hinzu. Dazu mußte meine Restekiste durchsucht werden und ich fand passende Teile. Draht und Lötzinn ergänzen die Details.
Ein erster Beleuchtungstest verläuft größtentels zufriedenstellend. Ein paar Schwachpunkte müssen noch ausgemerzt werden, aber das war's dann auch schon.
Da an manchen Stellen Licht durch die gravierten Stellen scheint (sieht man nur im ganz Dunkeln) wird die Rückwand dick mit Schwarz eingestrichen.
Während die Schachtwandrückseite trocknet (dauert natürlich bei dickem Farbauftrag ein wenig) wird auf der Bodenplatte ein Farbverlauf von Graublau bis Dunkelgrau aufgetragen. Später wird die Schachtwand dort malerisch weitergeführt - ich hoffe, daß das was wird ...
Als nächstes wurde aus einer alten Plastikplatte der Gang mit der Bedienplattform herausgeschnitten.
Und passend dazu auch gleich die leichte Erhöhung der Bedienplattform.
Die Bodenverstärkung des überstehenden Ganges wird schon mal vorbereitet und angepasst.
Wichtig ist, daß die Details auf dem Gang und der Bedienplattform aufgezeichnet werden, um die Beleuchtungen auszuschneiden und keine Einzelheiten zu vergessen.
Mit dem Bastelmesser wurden nun die Beleuchtungsöffnungen ausgeschnitten.
Da das Wetter gerade passte lackierte ich die Plattform gleich mal.
Während der Gang mit der Bedienplattform trocknet begann ich mit der Rückwand des Naboo-Palastes. Aufgeklebte Plastikplatten bilden den Mauervorsprung.
Die unteren Abschnitte der Säulen sind bereits aufgeklebt. Witzig finde ich ja das Graffiti an der Wand ( stammt noch von meinem Sohn, als er 12 war ). Dünne Plastikstreifen fungieren als Mauervorsprungabdeckungen. Auch die Mauerdetails sind bereits eingraviert.
Nun kamen die Abdeckungen für die Säulenvorsprünge dran - wiederum aus dünnem Plastik geschnitten.
Plastikstreifen, entsprechend graviert, werden die Säulenseitenteile.
Die Mauerteile wurden dem Foto entsprechend grundiert.
In der Trockenpause erhielten die Säulenteile ihre Farbgebung.
Mit Dunkelgrau und aufgehelltem Beige wurde die Mauer betupft. Die Fugen wurden mit Hellgrau und einer Schreibfeder nachgezogen.
Anschließend kamen die Säulenwände auf die Mauerplatte.
Und schon sind die Säulen fertig. Ich denke, sie wirken ganz gut.
Nun schnitt ich den Bereich für die Wandleuchte aus und klebte die farbigen Platten auf die Säulenfüße. Im Hintergrund sieht man die bereits fertig bemalten Bodenverstärkungen.
Selbiger Strohhalm diente mir als Basis für die Rundsäulen an den Säulenfüßen.
Besser erkennt man sie nun, nachdem sie bemalt sind. Die Säulenköpfe entstanden aus Knete. Die Enden der Wandleuchte erhielten eine Grundierung aus Silber.
Dann wurden die Wandleuchtenenden mit Dunkelblau überlackiert. Die Säulenköpfe bekamen eine Kupferlackierung. Somit ist die Palastwand fertig.
Somit konnte ich mich dem schwierigeren Part - der Bedienplattform - widmen. Die Fotos vom Filmset zeigen eine dicke Plattform mit schrägen Wänden. Also erst mal den Unterboden zurechtgeschnitten und schwarz lackiert.
Da unter dem Unterboden eine dicke Abstufung angebracht ist, wurde dafür ebenfalls ein Boden zurechtgeschnitten und gleich mal graviert.
Ich wollte es wagen und die Wand aus einem langen Streifen Plastik biegen. Damit sie sich einigermaßen gut an die Rundung anlegen kann wurden kleine Stützen aufgeklebt.
Bis auf eine kleine Auffütterung klappte das mit dem Plastikstreifen recht gut.
Frisch lackiert wirkt die Sache schon mal nicht verkehrt.
Auf den Boden der Beleuchtungsebene kamen kleine schräggestellte Spiegel (mit Chromspray lackierte Plastikstreifen) und dazwischen aus klarem Plastik (Verpackungsmaterial wie Joghurtdeckel) Streben für die schräge Wand.
Die schräge Wand wurde zum besseren Anpassen aus kürzeren Plastikstreifen gestückelt.
Schwarz lackiert wirkt die Angelegenheit schon gar nicht mehr so schlecht.
Nun klebte ich die bereits gealterte unterste Ebene auf die Beleuchtungsebene.
Lackiert und gealtert sieht man auch gleich die noch überstehenden Kanten.
Währenddessen hatte der Boden seine mehreren Schichten Klarlack erhalten und war soweit getrocknet, daß die Klarsichtteile für die Leuchten zugeschnitten werden konnten.
Die geraden Stücke entstanden wiederum aus zugeschnitten Strohhalmstückchen, die mit Krystal Klear festgeklebt wurden.
Die gerundeten Beleuchtungsverkleidungen konnten mit dem Strohhalm nicht umgesetzt werden, weshalb ich plane Klarsichtteile zurechtschnitt und vorsichtig mit Hilfe von Krystal Klear einklebte.
Um diffuseres Licht zu gewährleisten kam auf die Innenseiten der Leuchten Butterbrotpapier.
Des weiteren wurden die Beleuchtungsbereiche mit Bläschenfolie ausgekleidet, da diese das Licht mehrfach bricht und streut und so eine relativ gleichmäßige Beleuchtung bewirkt.
Natürlich gilt das auch für die Wandleuchte . . .
. . . und den Innenraum der Schachtwand.
Ein erster Stell- und Beleuchtungstest gibt ein zufriedenstellendes Bild. Kleine Schwachstellen werden erkannt und ausgemerzt.
Anfangs spielte ich mit dem Gedanken die Bedieneinheit zu beleuchten. Da aber die Bedienelemente sehr flach sind verwarf ich diese Idee gleich wieder und griff auf einen anderen Trick der Star Trek Modellbauer zurück - spiegelnde Komponenten, die das Licht zurückwerfen. Das heißt : als Basis dient ein Plastikstreifen, auf den Alufolie geklebt wird. Darauf kommt durchsichtiges Plastik, dessen leuchtende Stellen leicht angraviert wurden, damit sich das Licht dort besser bricht. Lackiert schaut das dann so aus :
Alsdann wurden die Stützen für die Bedieneinheit aus den Plastikresten herausgeschnitten.
Nach einer angemessenen Trocknungszeit wurden auf die Tastatureinheit mit Dunkelblau die Details aufgemalt.
Anschließend konnte die Tastatureinheit auf die vier Stützen montiert werden.
Leider kann man im Foto den Leuchteffekt der Tastatur nur erahnen - in Wirklichkeit strahlen die Punkte recht hell . . .
Fertig - und die Bedientafeln sind auch gleich montiert. Die Funkanlage an der mittleren Konsole war ein wenig "tricky".
Nun blieb nur noch der Boden übrig. Erste Details wurden hier nun aufgemalt.
Die Schwierigkeit dabei ist es, die richtige Perspektive zu treffen. So ganz scheint mir das nicht gelungen zu sein . . . Toll finde ich, daß ich die Farbe der beleuchteten Fenster gut getroffen habe.
Dieses Foto hätte ich vorher machen sollen um dann die Punkte der perspektivischen Säulen zu markieren. Aber man lernt ja immer dazu . . .
Abschließend fanden die drei fertig bemalten Figuren ihren Platz. Weitere und bessere Fotos gibt's dann im "Rollout".
05) Rollout :
Und hier nun das fertige Diorama :Dank meiner Frau Bianca kann ich bessere Fotos von dem Beleuchtungseffekt präsentieren :