Hab ihn seit Jahrzehnten im Keller hervorgeholt und mich darübergestürzt. Als erstes fielen mir die dicken erhaben Gravuren auf, die kurzerhand weggeschliffen wurden.
So sehen nun die Rumpfhalbschalen nach dem Schleifen aus. Eine Inneneinrichtung fehlt komplett - bis auf einen Piloten . . .
Zuerst wurden mal die Tragflächen nachgraviert und die Klappen detailliert. Mit Bleistiftabrieb machte ich die Gravuren sichtbar, damit ich da nichts vergesse oder übersehe.
Die überdicke Cockpithaube kann lediglich als Tiefziehvorlage dienen. Deshalb wurde sie schon mal präpariert.
Die nächsten Baustellen sind neben einem Cockpit die Motorhaube und alles Andere . . .
Die Motorhaube im Rohzustand :
Zuerst wurden nach dem Gravieren die Bereiche der Kühlklappen ausgeschnitten und aus Plastiksheet geschnittene neue Klappen in geöffneter Position wieder angeklebt.
Der Ölkühler bekam eine kleine Zwischenwand und ein Gitter verpasst.
Die Zylinder mit ihren Zündkabeln wurden aufgrund der Beschaffenheit der Grundform "nur" ausgedruckt und in den zwei Millimeter breiten Schlitz eingepasst.
Nach der schwarzen Lakierung gab es noch sparsame Lackabblitzer aus Alu . . .
Die Rumpfhalbschalen haben absolut kein Innenleben. Da muß ein Cockpit in sratchbauweise Abhilfe schaffen.
Aber erst mal gab es eine umfangreiche Gravur nach den Plänen aus dem Buch "Mechanic of World Aircraft" Mitsubishi A6M. Das Buch ist zwar in Japanisch, aber allein die vielen Pläne, Änderungen der Weiterentwicklungen, Detailzeichnungen und Fotos von Einsatzmaschinen lohnt schon die Anschaffung dieses Werkes !
Wie man hier sehr schön erkennen kann hatte die A6M2 noch keine Rumpfklappe auf der rechten Seite. Die kam erst bei späteren Versionen dazu.
Langsam entsteht ein Innenleben aus Plastiksheet und Gußgraten. Die Bohrungen gibts mittels Proxxon und einem sehr feinen Bohrer.
Der Rumpfboden - schon mal vorgrundiert.
Der kleine Sitz und das ausgedruckte Instrumentenbrett :
Der Sitz hatte im Original einen Rohrrahmen, an dem er Höhenverstellbar war. Die Munitionskästen hinter dem Instrumentenbrett sind später kaum noch zu sehen, weshalb sie auch nicht weiter detailliert wurden.
Derweilen erhielt das Rumpfinnenleben ein erstes Washing aus stark verdünntem Schwarz.
Der Pilot erhielt einen Anzug, wie ihn die japanischen Zero-Piloten wärend des Krieges trugen. Fotos und Referenzmaterial findet man im Internet genug.
Das Cockpit wurde weitergescratcht - Hebel, Leitungen und Kästchen wurden hinzugefügt. Auch die spärlichen Instrumente an den Seiten kamen hinzu.
Der Pilot schnallte sich schon mal auf dem Sitz fest . . .
. . . und nahm an seinem Arbeitsplatz seine Position ein. Paßt perfekt - was bedeutet, daß ich mich nicht vermessen habe !
Beim Tiefziehen der Haube habe ich minderwertiges Klarplastik erwischt, weshalb ich ein paar Versuche brauchte, um eine annehmbare Haube hinzubekommen. Hier sieht man auch schön den unbrauchbaren Fanghaken, der dem Bausatz beiliegt. Ich bog mir einen Passenden aus Lötzinn.
Da die Zero in ein Diorama eingefügt werden soll, mußte der Propeller in Rotation versetzt werden. Eine klare runde Plastikscheibe, in die mit einer Stichel die verschwommenen Propellerblätter eingeritzt wurden, fand zwischen dem Spinner und der Motorhaube ihren Platz.
Damit ich das gescratchte Cockpit samt Piloten beim Lackieren nicht versaue zog ich aus schwarzem Plastik eine "Spritzhaube", die später die wichtigen Innereinen vor Lack schützen soll.
Rumpf und Tragflächen feiern Hochzeit.
. . . so sieht mein Arbeitsplatz aus, nachdem ich jede Menge Scratcharbeit hinter mir habe. In der Pinzette ist das selbstgeschnitzte Revi nur undeutlich zu erkennen.
Dafür sieht man es vor dem Piloten im Flugzeug um so besser. Auch der Kopfschutz hinter dem Sitz ist schon angebracht.
Das Fahrwerk wird auf seinen Sitz geprüft :
Vor dem Fanghaken wird eine kleine Hutze angebracht, an der beim Original der Fanghaken angelenkt war.
Die Spritzhaube passt wunderbar !
Eine hellgraue Grundierung ist schnell gespritzt.
Und auch die restlichen Farben sind keine Zauberei. Die Hinumaru sind ebenfalls aufgespritzt, da die Decals, die dem Bausatz beilagen komplett zerbröselt sind. Außerdem wirken die auflackierten echter.
Während das Flugzeug trocknen darf widmete ich mich dem Fahrwerk. Da mußte doch so Einiges nachdetailliert werden. So wurden die Reifen geplättet und die Fahrwerksbeine wurden mit Alufolie aufgedickt. Die Fahrwerksklappen sind im Bausatz viel zu dick, weshalb es Neue aus dünnem Plastik gab. auch hier wurde nach und nach nachdetailliert.
Wirkt doch am Modell gar nicht so schlecht. Die Fahrwerksschächte, die man später auf dem Diorama fast nicht mehr einsehen kann, wurden aus diesem Grund auch nicht mehr detailliert.
Mit KrystalKlear entstanden die Positionslampen an den Flügelenden.
Der selbstgebaute Fanghaken wirkt auch nicht gar so schlecht am Modell. Die Verschmutzungen an der Unterseite wurden mit mehrfachem Bleistiftabrieb und Wasser aufgebracht.
Nun darf auch die klare Haube ihren Platz einnehmen. Mit Krystal Klear wird sie aufgeklebt.
Während der Trocknungsphasen wurde ein altes Zero-Wrack vom Schrank geholt, um für die nächste Modellbauausstellung restauriert zu werden. Ich fand den Vergleich aber sehr interessant.
Die Zero ist soweit fertig :
Somit kann mit der Basis begonnen werden. Zwei aufeinandergeklebte Holzplatten dienen als Grundplatten für das Trägerdeck. Die obere Platte wurde etwas ausgeschnitten, um die seitlichen Geschützstellungen des Flugzeugträgers aufzunehmen. Alufolie, die mit einer Stichel riffelblechartig geprägt wurde, wird auf die zukünftigen Gänge geklebt.
Zum Vergleich wird schon ein mal ein Männchen dazugestellt. Die Geschützstellungen sind fertig mit Riffelblech beklebt und haben eine aus Alufolie gestaltete Abgrenzung erhalten.
Aus Balsaholz wird die Deckbeplankung hergestellt. Mit einem Zahnarztbesteck werden die Planken eingeritzt.
Auf einer zweiten Balsaholzplatte ist bereits der Aufzug markiert.
Die Geschützstellungen werden mit rostbraun vorschattiert.
Das Balsaholz wird mit Eichenbeize eingelassen. Automatisch kommen die Planken zur Geltung. Im nassen Zustand sind die Balsaholzplatten noch leicht gewölbt, was sich aber beim Trocknen legt.
Aus Alublech wird der Aufzug ausgeschnitten und entsprechend geprägt. Daß man da einiges an Geduld aufbringen muß ist glaube ich unnötig zu erwähnen . . .
Der Aufzugtrahmen ist geprägt und aufgeklebt. In die Holzplatten sind kleine Vertiefungen für die Zurrpunkte eingebohrt.
Die Balsaholzplatten sind auf die Spanplatten aufgeklebt worden. Erste weiße Markierungen sind aufgemalt und schwarze Verschmutzungen aufgebracht worden.
Die Gänge sind nun grau bemalt. Der Aufzug wurde schon mal aufgeklebt und gealtert. Die weißen Markierungen und die Verschmutzungen sind fertiggestellt.
Aus Holz und Plastik sind die weißen Fangdrahtrollen entstanden und die beiden Drähte sind auch schon installiert. Die Zero, die gerade gelandet ist, hat auch gleich ein Seil erwischt, ist aber noch zum Trocknen fixiert. Die Besatzung hat sich auch schon eingefunden, muß aber noch fertig bemalt werden. Erste Details der Geschützstellungen sind schon installiert.
Aus Schaschlikspießen werden die FLAK-Geschütze gebaut. Die Magazine sind plattgedrückter Lötzinn.
Auf dünne Plastikplatten wird der Geschützkörper aufgezeichnet, der ausgeschnitten und gefaltet wird.
Zusammen mit den Figuren und den fertigen Geschützen ist das Diorama komplettiert. Hier ein Abschlußfoto, weitere gibt's dann in der Dioramavorstellung :
Mitsubishi A6M2 Zero - Landing on Akagi in the Battle of Midway - Airfix 1/72 & scratchwork