Das Flugzeug wurde von Gustave Delage entworfen und flog erstmals im Juni 1917. Entgegen der Verbindung der Tragflächen mit V-Streben, wie bei der Nieuport 27, wurden jetzt zwei parallel verlaufende Streben verwendet. Als Antrieb wurde ein leistungsstarker Umlaufmotor Gnôme 9N mit 160 PS (119 kW) eingesetzt.
Das Flugzeug sollte in großer Anzahl von französischen und
amerikanischen Jagdstaffeln eingesetzt werden. Allerdings stornierte die
französische Luftwaffe alle Bestellungen und gab der SPAD S.XIII den Vorzug. So wurden die Maschinen an die American Expeditionary Force, kurz AEF geliefert. Die AEF erhielt insgesamt 287 Maschinen.
Es war das erste Flugzeug, welches von Piloten des AEF im Ersten
Weltkrieg im Luftkampf eingesetzt wurde. Beim zweiten Patrouilleneinsatz
der AEF am 14. April 1918 wurden zwei gegnerische Maschinen
abgeschossen. Die Piloten waren Alan Winslow und Douglas Campbell vom
94th Aero Squadron. Obwohl die Nieuport 28 bereits als veraltet galt und
durch die SPAD S.XIII ersetzt werden sollte, konnten amerikanische
Piloten viel mehr Luftsiege als Verluste der Maschine melden.
Die Maschine war wendiger als die SPAD, hatte aber oftmals
Motorprobleme. Die Bespannung konnte sich im Sturzflug lösen. Trotzdem
wurde die Maschine von vielen amerikanischen Piloten, wie beispielsweise
Quentin Roosevelt – dem Sohn des früheren US-Präsidenten Theodore Roosevelt – und dem Fliegerass Eddie Rickenbacker geflogen.
Am Ende des Krieges wurden weitere 600 modifizierte N.28A.1
durch die USAS bestellt. Die Maschinen wiesen kleinere
Strukturverbesserungen und neue Marlin-MG auf. Die Flugzeuge wurden
hauptsächlich als Schulflugzeuge verwendet. Zwölf Maschinen gingen an
die US-Marine,
um von Schlachtschiffen zu starten. Nach dem Krieg flogen vier zivile
Maschinen im Jahr 1920 während eines Poststreiks in Frankreich zwischen
Paris und London. Die letzte Nieuport 28 wurde in den 1930er-Jahren aus der Schweizer Luftwaffe zurückgezogen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Nieuport_28
Video: F-0478 The 94th Aero Squadron
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