Sie entstand als Reaktion auf die Forderung der Luftstreitkräfte nach
einem Flugzeug, das sowohl als Sturz- und Horizontalbomber sowie als
Aufklärer verwendbar sein sollte. Damit sollte die SB-2 aus dem Jahr 1934 abgelöst werden. Andrej Nikolajewitsch Tupolev, der zu jener Zeit in stalinistischer Haft saß, konstruierte daraufhin das Flugzeug 103 (Samoljot 103), das nach der Nummer seiner Entwicklungsgruppe benannt war. Beteiligt an der Konstruktion waren ebenfalls Wladimir Mjassischtschew und Sergei Koroljow. Der Prototyp ANT-58 startete erstmals am 29. Januar 1941 und wurde auch als FB 58 oder Tu-58 bezeichnet. Er war noch als Horizontalbomber konzipiert, während der zweite Prototyp ANT-59 (auch: Samoljot 103U, Erstflug: 18. Mai 1941) bereits als Sturzkampfflugzeug ausgelegt war. Beim dritten und letzten Prototyp ANT-60 / 103W tauschte Tupolew die bis dahin verwendeten unzuverlässigen AM-37-Triebwerke gegen ASch-82-Motoren aus, die man wegen ihrer besseren Eignung zur Massenproduktion beibehielt.
Ab November 1942 liefen die ersten Serienmaschinen unter der Bezeichnung ANT-61 bzw. Samoljot 103S
der Truppe zu, der erste Kampfeinsatz erfolgte aber bereits am 14.
September 1942 im Rahmen eines aus den ersten 40 Tu-2 gebildeten
Bomberregiments an der Kalininer Front unter dem Kommando von Major M. P. Wasjakin, der als Testpilot auch die Erprobung der ANT-60 durchgeführt hatte. Anfang 1943 bekam das Flugzeug den endgültigen Namen Tu-2.
Aufgrund der komplizierten Konstruktion sowie der Ganzmetallbauweise,
für die das sehr knappe Duralumin verwendet wurde, lief die Produktion
nur schleppend an. Stattdessen wurde die einfachere Pe-2
bevorzugt. Tupolev überarbeitete deshalb den Entwurf wiederum, um eine
effizientere Massenproduktion unter Kriegsbedingungen mit um 20 %
verringertem Fertigungsaufwand zu erzielen, woraufhin die Tu-2S
(ANT-61, auch: Tu-2WS) entstand, die ihren Erstflug am 26. August 1943
absolvierte. Im Dezember selben Jahres wurde die Erprobung abgeschlossen
und das Muster ging im Werk 23 in Moskau-Fili in Serie. Während der
Fertigung wurden immer wieder kleinere Veränderungen an der Maschine
vorgenommen, weshalb eine Vielzahl von Kleinstserien entstand. Ab Serie
60 zum Beispiel montierte man statt der AW-5W-167-Dreiblattpropeller die
vierblättrigen AW-9WF-21K, ab Serie 61 vor den Lufteinläufen größere
Staubfilter usw. Gegen Ende des Krieges ersetzte die Tu-2 in steigendem
Maße die Pe-2, deren Abflugmasse und somit Bombenlast sie übertraf.
1948 endete die Produktion. Insgesamt wurden 2.527, nach anderen Quellen 2.550 Maschinen des Typs gebaut.
Nach dem Zweiten Weltkrieg rüstete die UdSSR einige ihrer
Verbündeten, so Bulgarien, China, Polen, Rumänien, Ungarn und
Jugoslawien mit diesem Muster aus.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Tupolew_Tu-2
Video: Tupolev Tu-2
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