Die Lockheed P-38 Lightning (Aufklärungsvarianten wurden als Lockheed F-4 bzw. F-5 bezeichnet) war ein Kampfflugzeug der Lockheed Corporation aus dem Zweiten Weltkrieg. Die unkonventionelle Konstruktion mit Doppelleitwerksträger war einer der Standardjäger der USAAF im Pazifikkrieg.
In Europa wurde die P-38 zunächst als Begleitjäger für die
amerikanischen Bomberverbände eingesetzt, da die anderen eingesetzten
Jägertypen wie die P-40 Warhawk und die P-47 Thunderbolt
zunächst nicht über die nötige effektive Reichweite für Einsätze bis
nach Deutschland verfügten. In dieser Rolle war der Typ aber – ähnlich
wie zuvor die deutsche Messerschmitt Bf 110 – nicht besonders erfolgreich. Fast alle Einheiten der 8th Air Force, die 451 P-38 an Totalverlusten zu verzeichnen hatte, wurden ab Dezember 1943 von der P-38 auf die P-51 Mustang umgerüstet.
In Nordafrika wurde die Lightning ab November 1942 bei der 12th Air Force
erstmals in großer Zahl eingesetzt. Besonders erfolgreich war sie als
Jagdbomber gegen Bodenziele oder als Abfangjäger gegen deutsche und
italienische Transportflugzeuge. Sie erwies sich zwar im Luftkampf mit
Jagdflugzeugen der Achsenmächte als schwerfällig, spielte jedoch ab 1943
eine wichtige Rolle als Begleitjäger der US-Bomberverbände. Die Flieger
der deutschen Luftwaffe
gaben dem Flugzeug wegen seines eigenartigen Äußeren und der enormen
Feuerkraft bald die Spitznamen „Doppelschwanz-Teufel“und „Gabelschwanz-Teufel“. 23 Piloten der deutschen Luftwaffe erzielten fünf
oder mehr Abschüsse von P-38. Einige dieser P-38 konnten flugtauglich erbeutet oder wieder flugtauglich gemacht werden und wurden von der 2. Staffel des Versuchsverbands Oberbefehlshaber der Luftwaffe eingesetzt. Große Verluste erlitten die P-38-Einheiten in Europa am 10. Juni 1944 bei einem die Bombardierungen der Ploiești-Ölfelder
unterstützenden Angriff. Hierbei sollte die 82nd Fighter Group (82nd
FG) Sturzangriffe durchführen, während die 1st FG als Jagdschutz
fungierte. Die 94 eingesetzten P-38 gerieten hierbei über einen
rumänischen Flugplatz und wurden von einer großen Anzahl von IAR-80
abgefangen. Bei fünf rumänischen Verlusten gingen fast sämtliche
Maschinen der 71st Fighter Squadron, einer Staffel der 1st FG, verloren.
Die produzierten Stückzahlen waren nicht sehr hoch, aber da die
P-38 aufgrund der Ablehnung des Typs durch die 8th Air Force vor allem
im Pazifik
zum Einsatz kam, zerstörte dieser Typ mehr japanische Flugzeuge als
jeder andere Jäger der USAAF. Im Pazifikkrieg spielte die P-38 vor allem
daher eine Rolle, weil ihre zwei Motoren als Sicherheit für den Flug
über dem offenen Meer angesehen wurden. Die erfolgreichsten
amerikanischen Jagdflieger aller Zeiten (Richard I. Bong mit 40
Abschüssen und Thomas B. McGuire mit 38 Abschüssen; beide erhielten die
Congressional Medal of Honor) erflogen sich ihre Erfolge auf diesem
Muster. Alleine die 475th Fighter Group, zu der auch McGuire gehörte,
schoss während des gesamten Krieges bei einem Verlust von nur 56 eigenen
Maschinen über 551 japanische Maschinen ab. Einer der bekanntesten Einsätze der Lightning während des Kriegs war die Operation Vengeance am 18. April 1943, bei der der oberste Befehlshaber der japanischen Flotte, Admiral Yamamoto, in seiner Transportmaschine getötet wurde.
Die Lightning wurde auch als Fotoaufklärer eingesetzt. Der berühmteste Pilot der Lockheed F-5B war der Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry, der am 31. Juli 1944 südlich von Marseille abgeschossen wurde.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Lockheed_P-38
Videos: Lockheed P-38 Lightning (Flying Bulls) - 2015 Salzburg Hangar 7