1908 wurde von Louis Blériot sein erfolgreichstes Modell, die Blériot XI, ein Eindecker, entworfen. Zuvor hatte der ehrgeizige französische Luftfahrt-Pionier fast ein ganzes Jahrzehnt sein gesamtes Vermögen in die Entwicklung eines einsatzfähigen Flugzeuges investiert. Im Dezember 1908 stellte Blériot auf der Luftfahrtausstellung in Paris das Flugzeug mit einem 7-Zylinder-R.E.P.-Motor aus, der 35 PS leistete.
Im Jahre 1909 ersetzte er den 23 PS starken Motor durch einen 25 PS starken Motor und stellte am 26. Juni 1909 einen europäischen Flugdauerrekord von 36 Minuten und 55 Sekunden auf. Einen Monat später, am 25. Juli 1909, gelang ihm der Flug über den Ärmelkanal, mit dem er den Cross Channel Prize der Daily Mail gewann und international berühmt wurde. Als Folge dieses Überfluges entstand eine große Nachfrage nach diesem Modell, die noch gesteigert werden konnte, als Louis Blériot am 24. August 1909 bei der Flugwoche in Reims für den Veranstaltungs-Rundkurs von 10 km mit einer Flugzeit von 8 Minuten und 4,4 Sekunden (Durchschnittsgeschwindigkeit 74,318 km/h) den Rundenrekord aufstellte.
Eine von Jorge Chávez Dartnell geflogene Blériot XI startete am 23. September 1910 oberhalb von Brig (Schweiz), überflog erstmals den 2006 m über dem Meeresspiegel gelegenen Simplon-Pass und verunglückte anschließend bei der Landung in der Nähe von Domodossola (Italien). Am 24. Januar 1913 überflog der Schweizer Flugpionier Oskar Bider auf der Route Pau (Frankreich) – Madrid (Spanien) erstmals die Pyrenäen.
1911 beschaffte die deutsche Heeresverwaltung eine Blériot XI als Schulflugzeug.
Ende 1913 hatte Blériot bereits 800 Maschinen ausgeliefert. Hinzu kamen zahlreiche Lizenzbauten in Italien und Großbritannien (Humber Limited). Zu Anfang des Ersten Weltkrieges wurde die Blériot sogar als Aufklärungs- oder Artilleriebeobachtungsflugzeug kurzfristig eingesetzt, da sie dem Beobachter ein gutes Sichtfeld bot.
1915 wurden aber die Blériot XI vom Frontdienst abgezogen und dienten nur noch als Schulungsflugzeuge wie in der Flugschule in Issy-les-Moulineaux.
Eine zweisitzige Blériot XI mit Gnome-T-9-Umlaufmotor (Neunzylinder-Viertaktmotor mit 100 PS bei 1200/min) Baujahr 1914 war das erste Flugzeug der Schweizer Luftwaffe. Die Maschine war gebraucht erworben worden und diente bis Ende 1917 der Grenzkontrolle und dem Pilotentraining. Die Bewaffnung bestand aus einem seitlich an der Maschine angebrachten Karabiner. Die Ausmusterung erfolgte wegen Materialermüdung der aus Holz aufgebauten Zelle. Der Motor dieses Flugzeugs ist heute im Flieger-Flab-Museum in Dübendorf bei Zürich, dem Museum der Fliegertruppen der Schweizer Armee, ausgestellt.
Vor dem historischen Kanalflug brach Blériot mit dieser Maschine bereits verschiedene Langstreckenrekorde.
Der Flug über den Ärmelkanal leitete eine erhebliche Nachfrage nach der XI ein; so konnte Blériot von diesem Flugzeug allein im Jahr 1913 ca. 800 Stück bei einer Gesamtproduktion französischer Flugzeuge von ca. 1.300 Stück verkaufen. Um die Nachfrage befriedigen zu können, ließ er das Flugzeug auch von Subunternehmern produzieren.
Schon bald interessierten sich auch verschiedene Luftwaffen für Blériots Maschine. So wurde die XI in den Jahren 1911 und 1912 von der italienischen Luftwaffe in der Cyrenaika und in Libyen gegen das Osmanische Reich eingesetzt.
Aus der XI entwickelte Blériot ein zweisitziges Modell mit vergrößerten Abmessungen und erheblich stärkerer Motorisierung, XI-2 genannt. Von der Bleriot XI-2 wurden 104 Maschinen in Großbritannien und 70 in Italien in Lizenz gefertigt. Mit der Bleriot XI-2 wurden mit Beginn des Ersten Weltkrieges erstmals von Hand kleine Bomben und Fliegerpfeile auf Bodenziele abgeworfen.
Beide Ausführungen waren zu Beginn des Ersten Weltkrieges bei der Armée de l’air in Dienst. Mittlerweile wurde die XI auch in Lizenz in Italien und in England gebaut.
Anfang des Jahres 1915 waren die meisten XI aus dem Dienst in den ersten Linien entfernt und hauptsächlich in Flugschulen im Einsatz.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Blériot_XI
Video: Bleriot XI 1909 - 2009
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