Die Douglas A-1 Skyraider (bis 1962 Douglas AD Skyraider) war ein Jagdbomber des US-amerikanischen Unternehmens Douglas Aircraft Company, der 1946 in Dienst gestellt wurde und bis 1984 im Einsatz war.
Schon im Juni 1941 beauftragte die U.S. Navy Douglas, ein Nachfolgemodell des Sturzkampfbombers Douglas SBD Dauntless zu entwickeln, zumal auch der eigentliche Nachfolger, die Curtiss SB2C Helldiver mit zahllosen Problemen zu kämpfen hatte. Douglas entwickelte daraufhin die zweisitzige Douglas SB2D Destroyer, die erstmals am 8. April 1943 flog. Durch die Kriegserfahrungen hatten sich die Anforderungen an ein trägergestütztes Kampfflugzeug jedoch so gewandelt, dass nur 28 SB2D gebaut wurden. Die U.S. Navy forderte nun ein Flugzeug mit der Bezeichnung „BT“, ein einsitziges Kampfflugzeug, das als Sturzbomber („B“) und Torpedobomber („T“) eingesetzt werden sollte. Alle Abwurfwaffen sollten an Außenstationen mitgeführt werden. Drei Flugzeughersteller entwickelten 1943 ein solches Flugzeug, Curtiss die BTC, Martin die BTM und Kaiser-Fleetwings die BTK. Douglas baute die SB2D daraufhin in ein einsitziges Flugzeug um, was die U.S. Navy im Juni 1944 aber ablehnte. Der Chefkonstrukteur von Douglas, Ed Heinemann reiste im gleichen Monat nach Washington D.C., um die US-Marine umzustimmen. Der zuständige Admiral Laurence B. Richardson gab Heinemann jedoch nur eine Nacht, um einen neuen Vorschlag einzureichen. Nach telefonischer Erlaubnis von Douglas konstruierte Heinemann mit zwei weiteren Konstrukteuren, Leo Devlin und Gene Root, in einer Suite des Statler Hotels daraufhin die „BT2D Dauntless II“ in nur einer Nacht. Zwar war die U.S. Navy trotzdem nicht überzeugt, aber Douglas konnte bis zum August 1944 eine Attrappe bauen und damit erreichen, dass die letzten 15 Maschinen aus dem ursprünglichen SB2D/BTD-Auftrag als „XBT2D“ fertiggestellt werden sollten. Der erste Prototyp flog am 11. März 1945. Obwohl die U.S. Navy immer noch die Martin BTM favorisierte, konnte Douglas Aufträge für 548 BT2D bekommen, die aber nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder auf 277 reduziert wurden. Im Februar 1946 wurde der Name der Maschine in „Skyraider“ geändert, zwei Monate später die Bezeichnung in „AD“. Inzwischen zeigte sich, dass die nun als Martin AM Mauler bezeichnete Maschine mehr Waffen tragen konnte, die Skyraider aber leichter und wesentlich einfacher zu fliegen war. Am 5. November 1946 flog die erste Serienmaschine der AD-1, die im Dezember 1946 zuerst bei der Staffel VA-19A der Naval Air Station Alameda in Dienst gestellt wurde.
Insgesamt wurden 3180 Skyraider in sieben Basisversionen gebaut. Die AD-1 bis AD-4, AD-6 und AD-7 waren einsitzige Kampfflugzeuge. Die ab 1951 produzierte AD-5 jedoch hatte einen verbreiterten und verlängerten Rumpf, der zwei Piloten nebeneinander aufnahm. Theoretisch konnte diese Version als Ambulanzflugzeug oder Transportflugzeug für bis zu zwölf Personen umgerüstet werden, was jedoch praktisch nicht genutzt wurde. Dafür gab es bei den AD-1 bis AD-5 eine Vielzahl von Unterversionen, die für Nachtangriffe („N“) oder für Elektronische Gegenmaßnahmen („Q“) ausgerüstet waren. Am deutlichsten unterschieden sich aber die 418 Frühwarnflugzeuge („W“), die ein großes APS-20-Radar unter dem Rumpf trugen. Die „B“-Versionen konnten Nuklearwaffen tragen, die damals noch zum taktischen Arsenal der Kriegsführung gehörten. Zur Verwendung der Zusatzbezeichnungen der Navy siehe auch die Liste der Codes zur Sonderausrüstung. Als 1962 das Bezeichnungssystem für Luftfahrzeuge der US-Streitkräfte vereinheitlicht wurde, wurde aus der AD die A-1. Da die Versionen AD-1 bis AD-3 nicht mehr geflogen wurden, wurden die Bezeichnungen A-1A bis A-1C nicht vergeben. Die noch in Dienst stehenden Versionen erhielten die neuen Bezeichnungen A-1D bis A-1J.
Die Piloten nannten die Skyraider liebevoll oft Able Dog (nach der Bezeichnung „AD“), Spad (nach dem Jagdflugzeug Spad XIII der AEF im Ersten Weltkrieg) oder Sandy (nach dem Funkrufzeichen der A-1 der USAF im Vietnamkrieg).
Im November 1946 wurde die Staffel VA-19A als erste mit der AD-1 ausgerüstet. Bis 1949 hatte die Skyraider dann die SB2C und TBM in den Trägergeschwadern ersetzt. Als am 25. Juni 1950 der Koreakrieg ausbrach, flogen Skyraider der Staffel VA-55 bereits nach fünf Tagen die ersten Angriffe vom Träger Valley Forge aus. In diesem drei Jahre andauernden Konflikt flogen Skyraider der U.S. Navy 167.552 Einsätze, die des U.S. Marine Corps 107.300. Bei diesen Einsätzen warfen die „Able Dogs“ etwa 120.000 Tonnen an Bomben ab. Insgesamt gingen 195 AD-2/-3/-4, sieben AD-3W/-4W und neun AD-3Q/-4Q verloren.
Nach dem Koreakrieg waren die Skyraider überall da im Einsatz, wo amerikanische Flugzeugträger im Einsatz waren, wie etwa bei der Quemoy-Krise 1955, der Libanonkrise 1958 oder der Kubakrise 1962. Ihren Höhepunkt erreichte die Nutzung 1955, als 29 Staffeln der U.S. Navy und 13 des U.S. Marine Corps die Skyraider flogen. Im Vietnamkrieg waren sie als „Sandy’s“ für ihre Rolle in der Luftnahunterstützung bekannt. Ab 1957 wurden die Skyraider dann zunehmend von der Douglas A4D Skyhawk und ab 1963 von der Grumman A-6 Intruder ersetzt.
Zwölf britische AD-4W wurden als zivile Zieldarstellungsflugzeuge 1961 an Schweden abgegeben und nach dem Ausbau der militärischen Ausrüstung bis Anfang der 1970er-Jahre verwendet.1959/60 wurden 20 AD-4, 88 AD-4N und fünf AD-4NA an Frankreich abgegeben, die bis Ende der 1970er-Jahre, vor allem von den Staffeln EEA20, 21 und 22, eingesetzt wurden. Ursprünglich waren die Skyraider für Einsätze im Algerienkrieg beschafft worden. Nach dem Ende dieses Konflikts kamen die Maschinen unter anderem in Dschibuti, Madagaskar und dem Tschad zum Einsatz. Als letzte Maschine flog die AD-4N BuNo. 126965 am 21. September 1979 von Bordeaux aus.
Frankreich gab 15 Flugzeuge 1965 an Kambodscha ab, sechs an den Tschad (sie wurden 1974–1984 von Söldnern geflogen) und acht an Gabun (diese flogen ebenfalls französische Söldner).
Die südvietnamesische Luftwaffe (VNAF) setzte ebenfalls A-1E/G/H/J ein. Zwischen 1960 und 1972 erhielt die VNAF etwa 289 A-1, die von sieben Staffeln der VNAF geflogen wurden. Die Maschinen waren bis zum Kriegsende im April 1975 im Einsatz, nach Schätzungen gingen mindestens 217 Skyraider verloren. Einige wurden nach Thailand geflogen, über weitere Einsätze im Dienste Nordvietnams ist nichts bekannt.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Douglas_A-1
Videos: Douglas A-1 Skyraider Attack Aircraft
USAF A-1H Skyraider in flight over Viet Cong controlled village in South Vietnam
Leider ist dies nach einem fatalen Computercrash das einzig mir verbliebene Foto dieses Modells. Es wird bei einem der nächsten Museumsbesuche, wo dieses Modell ausgestellt ist, Abhilfe geschaffen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen