Die Erde war noch jung und die ersten Kreaturen bevölkerten das Wasser. Einige Exemplare begannen bereits aus dem Wasser an Land zu krabbeln - und wurden von den ersten fliegenden Lebewesen begrüßt: den Insekten. Noch bevor die Dinosaurier das Fliegen erlernten hatten sich tausende Insektenarten in die Lüfte erhoben. Selbst die wildesten und tödlichsten Dinosaurier hatten bereits unter unerbittlichen Insektenschwärmen zu leiden.
Diorama: Insektenschwarm - Ü-Ei-Figur
Der Traum vom Fliegen ist so alt wie die Menschheit - und es wird gemutmaßt daß bereits in der Steinzeit versucht wurde das Fliegen zu erlernen.
Diorama: Flugzeugbau in der Steinzeit - Fimo & 1/72er Figuren
Selbst die Cartoon- und Filmwelt hat den Beginn der Fliegerei bereits in der Steinzeit angesiedelt: bei Familie Feuerstein gab es bereits die Pterodactyl-Airlines !
Diorama: Familie Feuerstein - Pterodactyl-Airlines - Schleich & FIMO 1/72 (Landschaft 1/144)
Doch HALT ! Nun muß man aber doch unterscheiden zwischen Wissenschaft und dem Glauben - denn in der Bibel beginnt die Menschheitsgeschichte mit Adam & Eva . . . und kaum waren sie als Menschheitsgründer auserkoren, da flogen sie auch schon aus dem Paradies !
Diorama: Rausgeflogen aus dem Paradies - scratch 1/72
Doch Glauben ist nicht gleich Glauben - und so gab es rundum der Weltkugel unterschiedliche Ansichten. Doch egal welche Glaubensrichtung man auswählt - es gab überall fliegende Wesen. Nehmen wir doch mal als Beispiel die griechische Mythologie: da gab es Hermes den Götterboten, ausgestattet mit geflügeltem Helm und fliegenden Schuhen, Eros mit seinen Liebespfeilen, der sich engelsgleich seinen Auserkorenen durch die Lüfte näherte. Nehmen wir noch ein Beispiel: Hercules - er konnte zwar nicht selbst fliegen, hatte aber ein mit Flügeln ausgestattetes Pferd - den Pegasus.
Diorama: Griechische Götter - Hermes, Eros und Hercules - Airfix Figuren 1/72
Doch war das Fliegen den Göttern und Fabelwesen vorbehalten und so gab man den Menschen eine dringende Warnung mit auf den Weg die Finger vom Fliegen zu lassen: mit Hilfe der Sage von Deadalos und Ikaros, die sich Flügel bastelten und diese mit Federn ausstatteten, die mit Wachs an ein Gestell geklebt wurden. Ikaros wollte nicht auf seinen Vater hören und flog voll Euphorie zu nah an die Sonne. Sogleich schmolz das Wachs und der junge Mann stürzte in den Tod. Übrigens sind die Namen Deadalos und Ikaros die griechische Schreibweise - bekannter ist die Römische: Dädalus und Ikarus.
Diorama: Deadalus & Ikarus - Figuren 1/72
Doch nicht nur Glauben, Götter, Legenden und Sagen berichteten vom Fliegen, nein, auch die Comicwelt hat in der Antike einen Weg gefunden: mit Hilfe eines gallischen druidischen Zaubertrankes und vor Allem Asterix & Obelix lernten die Römer oftmals das Fliegen !
(Dieses Diorama fand im Museum keinen Einzug) :
Asterix - Fliegende Römer - Airfix Römerfiguren 1/72
Im Orient bediente man sich bereits eines Hilfsmittels zum Fliegen: einen Teppich ! Nun gibt es viele Sagen, Legenden und Geschichten über fliegende Teppiche, fliegende Schuhe und Ähnlichem - doch möchte ich die wohl Bekannteste all dieser Erzählungen aufgreifen, wo uns doch unzählige Verfilmungen, Musicals und Zeichentrickfilme immer wieder in diese mystische fantastische Kulisse entführen. Aladdin und die Wunderlampe ist einfach eine tolle Geschichte.
Diorama: Jasmin & Aladdin - Preiser Figuren 1/72
Nicht nur in der Antike war Fliegen ein Thema - nein, auch in der heimischen Mythologie wurde fleißig geflogen. Da gab es Drachen, Feen und Succubus - und natürlich noch Vieles mehr . . .
Diorama: Drachenhort - Metallfigur & modifizierte Preiser Figuren 1/72
Selbst im ach so strenggläubigen Mittelalter konnte man von Fabelwesen und Dämonen nicht lassen, mahnte doch die Kirche stets vor solch üblem Machwerk. Am schlimmsten fürchtete man jedoch die Hexerei - verdörrten ja durch sie so viele Ernten, wurden durch sie Hungersnöte ausgelöst und - was noch schlimmer war: die Menschen und Tiere wurden durch dieses Teufelswerk verdorben und nur strenger bedingungsloser Glaube konnte davor retten. Nichtsdestotrotz wurden die Hexen verfolgt, verurteilt und hingerichtet - wohl das dunkelste Kapitel der christlichen Kirche.
Hexen haben aber überdauert und werden sogar in Filmen und Geschichten verniedlicht. Und ungeachtet dessen zieht die Walpurgisnacht immer noch Viele in ihren Bann.
Diorama: Walpurgisnacht - Preiser-Figuren 1/72
Während all dies in das Reich der Phantasie eingeordnet werden kann hat der Mensch nie aufgegeben sich mit dem Fliegen zu beschäftigen. Man weiß es nicht genau - es fehlen schlicht die Unterlagen dafür - ab wann die ersten erfolgreichen Versuche durchgeführt wurden: ob schon in der Antike, aber spätestens im späten Mittelalter hatte man in Asien durchaus erste Flugerfahrungen gesammelt. China hatte schon sehr früh Flugdrachen entwickelt - und entsprechend vergrößert sollen sie vom Militär
als fliegende Ausgucke verwendet worden sein. Allein die Beweise fehlen dafür. Was aber überliefert wurde - anhand von Malereien - ist seit dem 15. Jarhundert die Verwendung von Flugdrachen zu diesem Zweck in Japan.
Diorama: Japanische Flugdrachen - Eigenbau 1/72
Bis man in Europa aber das Fliegen lernte, da dauerte es noch. Leonardo da Vinci war wohl der Erste der hier verschiedene Ideen zu Papier brachte und Modelle fertigte, die zum Teil auch funktionierten und flogen.
Der unter der Bezeichnung Lügenbaron berühmt gewordene Geschichtenerzähler gehört zur sogenannten schwarzen Linie des Adelsgeschlechts der Münchhausen (1688–1770). Seine wahnwitzigen Geschichten waren in Deutschland berühmt - so reitet er auf einer Kanonenkugel über eine belagerte Stadt, inspiziert die feindlichen Stellungen und steigt kurzerhand auf eine in die Gegenrichtung fliegende Kugel um, kehrt zurück und erstattet Bericht.Diorama: Baron von Münchhausen (Der Lügenbaron) - scratch 1/72
Albrecht Ludwig Berblinger, ein Schneider aus Ulm im 19. Jahrhundert, der nicht nur ein hervorragender Schneider, sondern auch Erfinder war, träumte wie da Vinci vom Fliegen. Er baute sich einen Flugapparat und am 31. Mai 1811 startete er vor den Augen des Königs Friedrich von Württemberg einen spektakulären Flugversuch von der Adlerbastei in Ulm. Der Versuch missglückte jedoch und Berblinger ging unsanft in der Donau baden.
Diorama geplant
Am 4. Juni 1783 präsentierten die Brüder Montgolfier den ersten Heißluftballon dem staunenden Publikum ihrer Heimatstadt Annonay. Nachdem die Halteseile gekappt worden waren, stieg der Ballon bis auf fast 2000 m Höhe und schwebte etwa 2 km weit, bevor er zu Boden sank.
Diorama geplant
Im Dezember 1783 zog der Physikprofessor Jacques Charles (1746-1823) mit einem
gummierten Seidenballon nach. Sein Ballon war mit Wasserstoff gefüllt und wurde
"Charlière" genannt. Den Ballon ummantelte ein Netz, an dem ein kleines Boot hing.
Mit seinem Konstruktionshelfer Nicolas-Louis Robert stieg Charles über den Tuilerien in
Paris auf und legte rund 43 Kilometer zurück. Charles wusste, dass nicht der Rauch
sondern heiße Luft oder Gase wie Helium und Wasserstoff den Ballon trugen, denn sie sind
leichter als Luft und steigen deshalb nach oben. Dabei können sie sogar noch Lasten
transportieren. Charles hatte dieses Auftriebsprinzip verstanden.
Nach einer Zwischenlandung setzte er an jenem Dezembertag die Fahrt allein fort und stieg
auf eine Höhe von 2770 Metern. Sein Wasserstoffballon funktionierte hervorragend. Ein
Kubikmeter Wasserstoff wiegt nur 90 Gramm und ist damit mehr als ein Kilo leichter als ein
Kubikmeter Luft.
Diorama geplant
Karl Wilhelm Otto Lilienthal war ein deutscher Luftfahrtpionier. Er gilt als der erste Mensch,
der erfolgreich und wiederholbar Gleitflüge mit einem Flugapparat (Gleitflugzeug) durchführte
und dem Flugprinzip „schwerer als Luft“ damit zur ersten menschlichen Anwendung verhalf
und so den Weg zu dessen späterem Erfolg bahnte. Seine experimentellen Vorarbeiten und
erste Flugversuche ab 1891 führten zum Konzept der Tragfläche. Die Darstellung
aerodynamischer Eigenschaften von Flügeln im Polardiagramm wurde von ihm entwickelt und
wird bis heute eingesetzt. Die Produktion des Normalsegelapparates in seiner Maschinenfabrik
in Berlin war die erste Serienfertigung eines Flugzeugs.
Diorama: Otto Lilienthal Normalsegelapparat - scratch 1/72
Die ersten erfolgreichen Flugdrachen in Europa, die Menschen in die Lüfte trugen, wurden mit dem Manlifting System von Cody Warkite 1898 gebaut. Natürlich interessierte sich das Militär dafür und beschaffte 1901 die ersten militärischen Flugdrachen. Allerdings verlor sich rasch das Interesse daran als die ersten Flugmaschinen erfolgreich die Luft eroberten.
Diorama geplant
Gustav Albin Weißkopf war ein deutscher Pionier des Motorflugs, der in jungen Jahren in
die USA auswanderte, wo er lebenslang blieb und sich Gustave Whitehead nannte. Bis heute
wird kontrovers diskutiert, ob er den ersten bemannten Motorflug durchgeführt hat. Zuerst
soll ein unbemannter Flug mit 220 Pfund Ballast und anschließend der erste bemannte
Motorflug Weißkopfs mit sanfter Landung nach einer halben Meile am Mittwoch, dem
14. August 1901 stattgefunden haben - also noch vor den Gebrüdern Wright.
Diorama geplant
Man darf nun hier aber nicht vergessen daß es unzählige Flugversuche mit den verschiedensten
Geräten gab und die Aviatiker mit viel Spott und Witzeleien zu rechnen hatten sollten sie es
nicht schaffen zu fliegen. Dennoch war gerade um 1900 der Pioniergeist der Fliegerei so groß
wie nie zuvor . . .
verschiedene Diorama geplant
Belegt und anerkannt ist der erste bemannte Flug der Gebrüder Wright. Orville behauptete
später über den Flug vom 17. Dezember 1903, es sei das erste Mal in der Geschichte gewesen,
daß „eine Maschine mit einem Menschen sich selbst durch ihre eigene Kraft in freiem Flug in
die Luft erhoben hatte, in waagerechter Bahn vorwärts geflogen und schließlich gelandet war,
ohne zum Wrack zu werden“.
Dieser Prioritätsanspruch ist jedoch umstritten. Zum einen wurde angezweifelt, dass der erste
erfolgreiche Flug der Brüder Wright überhaupt schon 1903 und nicht später stattfand. Zum
Anderen gibt es mehrere Hinweise auf stattgefundene Motorflüge bereits vor dem
17. Dezember 1903, die jedoch entweder nicht zweifelsfrei dokumentiert sind oder aber als
Misserfolg endeten. Das Smithsonian Institut als Eigentümer des Wright-Flyers ist allerdings
Zweifeln am Prioritätsanspruch der Wrights jederzeit energisch entgegengetreten.
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist allerdings eine Passage im Vertrag zwischen
Orville Wright und dem Smithsonian Institut von 1948, woraufhin Wright seinen Flyer unter
folgender Bedingung überließ:
„Weder dem Smithsonian Institut noch ihren Rechtsnachfolgern, weder einem Museum
noch einer anderen Einrichtung unter der Verwaltung der Smithsonian Institution oder ihrer
Rechtsnachfolger ist es gestattet, eine Verlautbarung des Inhalts zu veröffentlichen oder zu
gestatten, daß ein anderes Flugmodell oder auch ein Entwurf eines Flugmodells eher als der
Wright-Aeroplan von 1903 in der Lage war, aus eigener Kraft einen Mann zu fliegen. Bei
Zuwiderhandlung fällt der «Flyer» wieder in das Eigentum des Spenders zurück.“
Wright Flyer - papermodel ( and wire ) 1:72
Diorama geplant
Damit nahm die Geschichte der Luftfahrt rapide an Fahrt auf - denn, sobald sich das Militär
für etwas interessiert und es finanziert - macht die Entwicklung große Sprünge. Dieser
Grundsatz gilt auch heute noch und wird auf ewig weiterbestehen.
Als grobe Epochenübersicht der Luftfahrt wird somit genannt:
- Pionierzeit
- Erster Weltkrieg
- Zwischenkriegszeit
- Zweiter Weltkrieg
- Jet-Zeitalter
(wobei man hier gerne Zusatzschritte einfügt: zivile Luftfahrt / Raumfahrt)
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