Dienstag, 15. März 2022

Walpurgisnacht - Preiser-Figuren 1/72

Die Walpurgisnacht (auch das Hexenbrennen) ist ein traditionelles nord- und mitteleuropäisches Fest, teilweise mit Feuerbrauch am 30. April. Der Name des Festes leitet sich von der heiligen Walburga ab, deren Gedenktag bis ins Mittelalter am 1. Mai, dem Tag ihrer Heiligsprechung, gefeiert wurde. Die Walpurgisnacht war die Vigilfeier des Festes. Als „Tanz in den Mai“ hat sie wegen der Gelegenheit zu Tanz und Geselligkeit am Vorabend des arbeitsfreien Maifeiertags auch als städtisches, modernes Festereignis Eingang in private und kommerzielle Veranstaltungen gefunden. 


 

Der Name Walpurgisnacht leitet sich von der hl. Walburga (auch Walpurga oder Walpurgis) ab, einer Äbtissin aus England (≈ 710–779). Der Gedenktag dieser Heiligen wurde im Mittelalter am 1. Mai gefeiert (im deutschen Regionalkalender nun am 25. Februar, ihrem Todestag). Die neun Tage davor wurden als Walpurgistage bezeichnet, das Läuten von Glocken zur Abwehr der angeblichen Hexenumtriebe wird örtlich auch als Walpern beschrieben.

Traditionell gilt die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai als die Nacht, in der die Hexen insbesondere auf dem Blocksberg (eigentlich „Brocken“), aber auch an anderen erhöhten Orten, ein großes Fest abhielten. Diese Vorstellung ist beeinflusst von den Beschreibungen des Hexensabbat in der Literatur des 15. und 16. Jahrhunderts.

Der Name Walpurgisnacht wurde durch Goethes Faust (Teil I, 1808) popularisiert; frühere Belege sind aus dem 18. Jahrhundert nachweisbar. Adelungs Wörterbuch (1774–1786) notiert unter Walpurgis:

„der Walpurgis-Abend, die Walpurgis-Nacht u. s. f. im gemeinen Leben, der Walper-Abend, die Walper-Nacht. Da sich das Jahr bei den Deutschen sowohl, als den übrigen Europäischen Völkern, in den ältesten Zeiten mit dem ersten Mai anfing, so ist der in Ansehung der Walpurgis-Nacht bei dem großen Haufen noch herrschender Aberglaube vermutlich ein Überrest davon, und der bei dem Jahreswechsel ehedem üblichen Gebräuche.“

Im 17. Jahrhundert erscheint bei Johannes Praetorius (Blockes-Berges Verrichtung, Leipzig 1668):

„Ausführlicher Geographischer Bericht / von den hohen trefflich alt- und berühmten Blockes-Berge: ingleichen von der Hexenfahrt / und Zauber-Sabbathe / so auf solchem Berge die Unholden aus ganz Deutschland / Jährlich den 1. Mai in Sanct-Walpurgis Nachte anstellen sollen.“

Früher war der 1. Mai der Gedenktag der Apostel Philippus und Jacobus und wurde daher „Philippi Jacobi“ genannt. Johannes Coler schrieb 1603 in seinem Calendarium Perpetuum (S. 89): „Den nehesten Tag vor Philippi Jacobi zu Abend pflegen Zeuberer viel Teuffeley zu üben / damit sie die Leute viel beleidigen“, aber in demselben Abschnitt auch: „Wenn's an S. Walpurgis Abend regnet / oder die selbe Nacht / so hofft der gemeine Mann auf ein gutes Jahr.“ 

Viele Walpurgisriten leben in bäuerlichen Maibräuchen fort. Im Volksbrauchtum schützte man seinen Hof durch nächtliches Peitschenknallen, ausgelegte Besen und Maibüsche. Der Maibaum, meist eine Birke, ist ein Fruchtbarkeitssymbol. Zu Walpurgis werden traditionell die Maibäume aus dem Wald in den Ort geholt, um sie der Liebsten vor das Haus zu stellen. In der Dorfmitte wird um den Baum getanzt. Rituelle Liebesakte auf den Feldern sollten in vorchristlicher Zeit angeblich die menschliche Fruchtbarkeit auf den Ackerboden übertragen. Eine besondere Rolle spielen hierbei die Brautstein genannten Monolithen im Wendland (zum Beispiel in Woltersdorf und Trebel), die man als versteinerte Brautpaare ansah. Es soll Sitte gewesen sein, dass in der Walpurgisnacht Mädchen mit entblößten Genitalien über diese Steine rutschten, um sich dabei ihren Liebhaber zu wünschen.

Viele der Bräuche bei Frühlingsfesten ranken sich um junge Paare, die symbolisch für die menschliche Gemeinschaft stehen. Der Gang zwischen zwei Walpurgisfeuern soll reinigen und Seuchen fernhalten. Walpurgis gilt als Schutzheilige gegen Pest, Husten und Tollwut. Die auch heute noch in weiten Teilen Deutschlands gefeierten Hexenfeuer gehen mutmaßlich auf diese Tradition zurück. Mit der sehr rigoros gehandhabten Christianisierung nicht nur in Deutschland wurden diese alten Bräuche als heidnisch verdammt, die ursprüngliche Bedeutung ging verloren und in ländlichem Jugendbrauchtum auf.

Im Satanismus stellt die Walpurgisnacht einen der höchsten Feiertage dar.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Walpurgisnacht

Video: Hexen - Magie, Mythen und die Wahrheit Dokumentation über Hexen

 




























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