Mittwoch, 3. Februar 2021

Supermarine Spitfire mit DB 605 "Schmittfire" / "Messerspit" - resin-kit 1/72

I attach great importance to the statement that the symbols of the Nazi period ( Swastikas ) serve only a faithful reproduction of the models. A political attitude can and should not be derived from it. The generally applicable laws and regulations, which allow an exhibition of Nazi symbols, will therefore be satisfied.

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Ich lege grossen Wert auf die Feststellung, daß die Symbole der NS-Zeit ( Swastikas ) lediglich einer originalgetreuen Wiedergabe der Modelle dienen ! Eine politische Einstellung/ Gesinnung kann und sollte nicht davon abgeleitet werden.

Den allgemein geltenden Gesetzen und Richtlinien, die zwar eine Ausstellung von NS-Symbolen erlaubt, aber eine Verherrlichung verbietet, wird somit entsprochen!
 

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Beuteflugzeuge spielten im Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle, um Stärken und Schwächen gegnerischer Flugzeuge auf den Grund zu gehen. Aus diesem Rahmen fiel jedoch eine Spitfire V heraus, die von der Versuchsabteilung von Daimler-Benz mit einem DB 605 ausgerüstet wurde.

 

 

Die Idee, einen gegnerischen Jäger mit einem deutschen Motor auszurüsten, erscheint zunächst ungewöhnlich. Bei näherem Hinsehen offenbart sich aber der Sinn: Der Umbau sollte einen direkten und praktischen Vergleich der Entwicklungsstände der Hochleistungsmotoren ermöglichen, der sich nicht allein an Kennzahlen orientierte. Schon 1941 hatte die Luftwaffe einen solchen Plan verfolgt, nachdem ihr eine nahezu unbeschädigte Spitfire in die Hände gefallen und in Rechlin ausgiebig getestet worden war, unter anderem bei Vergleichsflügen mit einer Bf 109 E. Anschließend sollte sie bei Daimler-Benz in Backnang auf einen DB 601 umgerüstet werden. Nachdem dabei aber unvorhergesehene Schwierigkeiten auftraten, ging der Beutejäger ohne Umrüstung Anfang September 1942 wieder zurück nach Rechlin.

Mitte 1943 später ergab sich eine neue Chance. Jetzt handelte es sich um eine erbeutete flugklare Spitfire V. Sie trug die Seriennummer EN 830 und war mit dem Rolls-Royce Merlin 45 ausgerüstet, der in Meereshöhe 1470 PS leistete. Auch die Spitfire V, die die deutsche Kennung CJ+ZY erhielt, wurde zunächst in Rechlin erprobt. Nach Abschluss der Tests wurde sie zum Flugplatz Echterdingen südlich von Stuttgart geflogen und der hier ansässigen Flugversuchsabteilung von Daimler-Benz übergeben.

Diese Abteilung, die von dem Flugkapitän Willi Ellenrieder geleitet wurde, war in erster Linie für die Werksflugerprobung von DB-Triebwerken zuständig. Als Erprobungsträger diente ihr damals eine bunt gemischte Flotte. Dazu gehörten eine Heinkel He 111, eine Henschel Hs 130, Messerschmitt Bf 109 und Me 110, eine Junkers Ju 87 und eine Fieseler Fi 167. Zudem gab es noch eine Ju 52 im Versuchsflugzeugpark, die als Rumpfmotor einen DB 605 trug. Später wurde die Flotte noch vergrößert beziehungsweise den sich laufend ändernden Bedürfnissen der Versuchsabteilung angepasst.

Die Spitfire V war ohne ihre Bewaffnung, die normalerweise aus zwei Hispano-Kanonen (20 mm) und vier Browning-MGs (7,62 mm) bestand, von Rechlin nach Echterdingen geflogen worden. Auch das Originalfunkgerät hatte man ausgebaut und durch entsprechenden Ballast ersetzt.

Noch bevor die Umrüstung auf den Daimler-Benz-Motor begann, wurde die Spitfire von DB-Versuchspiloten mehrfach geflogen; sie bewerteten das allgemeine Flugverhalten des britischen Jägers als gut bis sehr gut. Mit der Versuchsreihe sollte der Betrieb des DB 605 in der Spitfire V unter besonderer Berücksichtigung der Kühl- und Flugleistungen untersucht werden, um so einen direkten Vergleich zwischen dem Rolls-Royce Merlin 45 und dem deutschen Motor zu erhalten.

Nachdem der Rolls-Royce ausgebaut worden war, stellte sich heraus, dass der Querschnitt in dem entsprechenden Rumpfbereich weitgehend dem der Bf-110-Motorgondel entsprach. Danach entschieden sich die Ingenieure zum Einbau eines DB 605 A-1. Der flüssigkeitsgekühlte V-12 stemmte 1475 PS Startleistung auf die Kurbelwelle. Mit einem bloßen Motortausch war es natürlich nicht getan. Es war auch die gesamte Peripherie dem deutschen Motor anzupassen, angefangen von der Elektrik über die Schmierstoffanlage bis hin zur Treibstoffversorgung. Zu den ersten Arbeiten der Umrüstung, die größtenteils im Daimler-Benz-Werk Sindelfingen erfolgte, gehörte die Anfertigung eines neuen Motorzwischenträgers und einer an die Spitfire angepassten Übergangsverkleidung. Außerdem erhielt das Instrumentenbrett deutsche Geräte. Da diese mit 24 Volt liefen, die englische Originalausrüstung jedoch mit einem 12-Volt-System arbeitete, wurde auch das elektrische Bordnetz neu aufgebaut.

Die Schmierstoffanlage der Spitfire musste bis auf ihren Kühler unter dem linken Flügel ebenfalls neu gestaltet werden. Da der Schmierstoffbehälter der Spitfire V unter ihrem Merlin-Motor angeordnet war, unter dem DB 605 A sich aber nicht ausreichend Platz an dieser Stelle fand, wurde der 40-Liter-Behälter direkt hinter dem Motor montiert. Das zog wiederum eine Verkleinerung des oberen, nicht leckgeschützten Treibstofftanks auf 170 Liter nach sich. Um einen besseren Vergleich mit der Schmierstoffanlage der Bf 109 G zu bekommen, wurde der Schmierstoffbehälter mit 0,3 kg/cm3 Überdruck beaufschlagt.

Das Kühlsystem der Daimler-Benz-Spitfire entsprach weitestgehend dem der Bf 109 G. Nur der originale Spitfire-Kühler unter dem rechten Flügel wurde beibehalten. Auffallend war dessen sehr gute Kühlleistung, wie die Daimler-Benz-Versuchsingenieure in einem Versuchsbericht vom 18. Mai 1944 ausdrücklich vermerkten. Trotz seiner fast 50 Prozent kleineren Stirnfläche von 17,4 Quadratdezimeter lag in den Tests seine Kühlleistung nur vier Prozent unter der der zwei Kühler der Bf 109 G, die es zusammen auf 33,8 Quadratdezimeter Fläche brachten. Die Supermarine-Ingenieure hatten den Kühler offenbar sehr günstig positioniert, so dass er bei der gegebenen Stirnfläche wesentlich besser als die deutschen Pendants wirkte.

Der untere Tank (200 Liter) der Spitfire konnte weiter verwendet werden. Tankanzeige und Treibstoffpumpe wurden gegen deutsche Geräte ausgetauscht. Auch die Pressluftanlage der Spitfire zur Betätigung der Klappen und Radbremsen konnte beibehalten werden, allerdings mussten die Ingenieure ihren Kompressor, der beim Merlin 45 über die Nockenwelle angetrieben wurde, über ein Untersetzungsgetriebe an die Abtriebswelle des DB 605 anpassen.

Hydraulisch wurde bei der Spitfire lediglich das Einziehfahrwerk betätigt. Da die englische Hydraulikpumpe nicht an den DB 605 passte, wurde eine deutsche Bamag-Pumpe mit 12 l/min Förderleistung eingebaut. Von der Bf 109 G wurde die sogenannte Höhenluftschraube vom Typ 9-12 159 A übernommen, ein VDM-Dreiblattpropeller mit elektromechanischer Verstellautomatik und drei Metern Durchmesser. Auch die Ansaughutze für den Lader stammte von der Bf 109 G. Nach dem Umbau in Sindelfingen brachte die Spitfire V mit dem DB 605 A nun 2730 Kilogramm Startmasse auf die Waage. Damit war sie rund 300 Kilogramm leichter als bei den ersten Tests mit dem Originalmotor in Rechlin, bei denen sie auch noch bewaffnet war.

Willi Ellenrieder ließ es sich als Leiter der Daimler-Benz-Flugversuchsabteilung nicht nehmen, die Daimler-Spitfire als Erster zu fliegen. Er schwärmte noch Jahrzehnte später von den guten Eigenschaften des Flugzeugs. Schon beim Start machten sie sich bemerkbar, denn die berüchtigte Instabilität der Bf 109 um ihre Hochachse in der ersten Startphase zeigte die Spitfire nicht. Darüber hinaus bot sie bis auf 2400 Meter Höhe mit 20,8 m/s eine hervorragende Steigleistung. Vergleichsflüge mit einer Bf 109 G ergaben um 5 m/s bessere Steigwerte. Die Kletterfreudigkeit der umgebauten Spitfire war nur zu einem Teil mit dem eingesparten Gewicht zu erklären. Mit dem Zusatzgewicht ihrer Waffen hätte sich die Steigleistung der DB-Spitfire allenfalls um ein bis zwei Meter pro Sekunde verschlechtert. Damit wäre sie der Bf 109 G aber immer noch in dieser Hinsicht überlegen gewesen. Allerdings war die umgebaute Spitfire in niedrigen Höhen 25 km/h langsamer als die deutsche Konkurrentin. Mit zunehmender Höhe holte sie auf. Doch erst ab 10000 Metern Höhe war sie der Messerschmitt ebenbürtig. Mit 12700 Metern Dienstgipfelhöhe konnte die modifizierte Spitfire etwas höher fliegen als die Bf 109 G.

Nach Abschluss der Testreihen der Daimler-Benz-Flugversuchsabteilung kam die Spitfire kurzzeitig wieder nach Rechlin. Aus heutiger Sicht erscheint es zwar kaum sinnvoll, doch dort wurden die Ergebnisse der Echterdinger bei einem Nachfliegen nochmals überprüft. Danach wurde das Flugzeug an die Flugversuchsabteilung von Daimler-Benz zurückgegeben. In Echterdingen diente sie danach weiter als Versuchsträger. Seine guten Flugeigenschaften machten das exotische Flugzeug bei den Piloten der Versuchsabteilung sehr beliebt, und schnell gehörte die Spitfire mit den Balkenkreuzen zum alltäglichen Bild über Echterdingen.

Ihre Karriere als Versuchsträger endete jedoch abrupt schon am 14. August 1944 mit einem Bombenangriff der USAAF auf den Flugplatz Echterdingen. Fast der gesamte Flugzeugbestand von Daimler-Benz wurde dabei schwer beschädigt oder zerstört. Dazu gehörten neben der Daimler-Spitfire unter anderem auch die Bf 109 H V1 und die Focke-Wulf Fw 190 V16. Die Reste der Spitfire V mit dem DB 605 wurden später bei Klemm in Böblingen endgültig abgewrackt.

Quelle: Flug-Revue Daimler-Spitfire

 

Leider ist nach einem Computercrash dies das einzig mir verbliebene Foto dieses Modells. Ich werde das bei meinem nächsten Museumsbesuch korrigieren.    

 

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