Die Bayerischen Flugzeugwerke griffen bei der Konstruktion der Bf 109
auf Messerschmitts umfassende Erfahrungen im Bau moderner
Ganzmetallkonstruktionen zurück. Als Ausgangspunkt der Entwicklung
diente dem Konstruktionsteam unter der Leitung von Robert Lusser, einem
ehemaligen Klemm-Konstrukteur, und Richard Bauer, einem ehemaligen Arado-Konstrukteur, das äußerst erfolgreiche Reiseflugzeug BFW Bf 108. Unter dieser Bezeichnung war der viersitzige Ganzmetall-Tiefdecker mit einziehbarem Fahrwerk neben der Fieseler Fi 97 und der Klemm Kl 36 als eines der drei Wettbewerbsflugzeuge für den Europarundflug 1934 gebaut worden, wo er durch besonders gute Flugleistungen, vor allem durch seine Geschwindigkeit, überzeugt hatte.
Bei der Konstruktion der Bf 109 wurde versucht, den
größtmöglichen Motor in der kleinstmöglichen Zelle unterzubringen.
Messerschmitttypisch wurde überall, wo es möglich war, Gewicht
eingespart, indem weitgehend die Leichtbauweise
angewendet wurde. Ein gutes Beispiel hierfür ist der aus zwei
selbsttragenden Halbschalen aufgebaute, mit Längsprofilen versteifte
Hinterrumpf, der bei geringem Gewicht eine hohe Festigkeit aufwies. Im
Interesse eines geringen Strömungswiderstands wurden die freitragenden Tragflächen mit nur einem torsionssteifen Flügelholm
möglichst klein gehalten. Verwendet wurde ein Tragflächenprofil der
Reihe NACA 2R1 mit leichtem S-Schlag. An der Anschlussrippe betrug die
Profildicke 14,2 %, am Außenflügel 11,35 %. Um den dadurch verursachten
geringeren Auftrieb – besonders bei der Landung – auszugleichen, waren die Tragflächen mit Auftriebshilfen wie automatisch ausfahrenden Vorflügeln und hinteren Spaltklappen versehen.

Die rechts angeschlagene Kabinenhaube konnte zum Absprung in
Notsituationen abgeworfen werden. Dazu wurde die Haube im Flug
entriegelt und vom Fahrtwind weggerissen. Die Haube wurde auch vor einer
Bauchlandung abgeworfen, um im Falle eines Überschlags aus der Kabine
entkommen zu können.
Neben geringem Gewicht und Widerstand standen bei der
Konstruktion der Bf 109 auch die Aspekte einer rationellen Fertigung und
die Wartungsfreundlichkeit im Vordergrund. So ist der Rumpf der Bf 109
ab der Cockpitsektion eine Halbschalenkonstruktion, die vor allem im
Hinblick auf eine industrielle Massenfertigung hin optimiert wurde.
Hierfür wurden die Spanten bereits bei der Herstellung der einzelnen
Beplankungselemente durch Aufbiegen der Ränder (Bördeln)
in diese integriert. Diese Bearbeitung musste nur an der Hälfte der
Segmente (gerade Nummerierung) an beiden Seiten durchgeführt werden. Die
andere Hälfte der acht Beplankungsbleche war lediglich als einfaches
Flachblech ausgeführt. Ein Vernieten zusätzlicher Spanten zur
Aussteifung war dadurch nicht mehr nötig.
Beim Rumpfbau wurden alle Blechsegmente einer Rumpfhälfte auf ein
Lehrgerüst aufgespannt und miteinander vernietet. Die Stringer schob man
anschließend durch vorbereitete Aussparungen in den
„Rahmenaufbiegungen“ und vernietete diese mit der 0,8 mm dicken
Duralumin-Außenhaut. Die beiden Rumpfhälften wurden anschließend
zusammengefügt, indem innen von oben und unten jeweils ein weiterer
extrabreiter Stringer vernietet wurde.
Die einzelnen Segmente konnten dezentral gefertigt und an den
Fertigungsstätten zusammengefügt werden. Auch im Feld war es dadurch
möglich, einzelne Bauteile schnell und leicht zu wechseln, was die
Einsatzbereitschaft deutlich erhöhte. Die Forderung der Ausschreibung,
die verlangte, dass der Rumpf auch ohne montierte Tragflächen
selbstständig beweglich und auf Eisenbahnwagen unter Einhaltung des Lademaßes der Deutschen Reichsbahn verladefähig sein sollte, führte zu einer relativ geringen Spurbreite und der Dreiteilung des Hauptholmes
des Flugzeuges. Diese Konstruktion sollte die Bergung außengelandeter
Flugzeuge und ihre Rückholung auf handelsüblichen Transportwagen sowie
den Wechsel von beschädigten Tragflächen ohne spezielle Vorrichtungen
auf den Feldflugplätzen ermöglichen.
Andererseits führte die geringe Spurweite des Fahrwerks zu vielen
Landeunfällen auf schlecht präparierten Plätzen speziell bei Seiten-
bzw. Scherwinden.
Die im weiteren Kriegsverlauf oft nur unzureichend geschulten jungen
Piloten der Luftwaffe verursachten oft Unfälle beim Start, weil in
Verbindung mit der geringen Spurweite die späteren Versionen der Bf 109
mit ihrem hohen Motordrehmoment zum Ausbrechen neigten. Die Forderung
nach der einfachen Zerlegbarkeit wurde daher bei allen weiteren
Ausschreibungen nicht mehr gestellt, auch wenn sich die ursprünglichen
Gedanken, die zu ihr führten, in der Praxis bewährten.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Messerschmitt_Bf_109
Video: Video from the Past [18] - Willy Messerschmitt
Der Bausatz ist nicht unbedingt für Anfänger geeignet, und so sensationell er auch wirkt, so beinhaltet er dennoch ein paar Fehler. Die Anleitung ist oftmals sehr unübersichtlich und man muß mühsam austesten wo manche Teile hingehören. Auch verbiegen die filigranen Ätzteile sehr schnell - oft schon beim Lösen vom Ätzrahmen. Ich wollte ein sogenanntes Schnittmodell kreieren, wodurch ich wesentlich mehr Details in den Bausatz integrierte als im Kit vorhanden waren - wobei diese Teile alle im Eigenbau entstanden. Das Schlimmste waren die vielen kleinen Kabel und Leitungen, wobei die Arbeit schon an Micro-Chirurgie erinnerte. Alles in Allem ein sehr schönes Modell (auch wenn ich ein paar Fehler gemacht habe, die aber nicht mehr zu korrigieren waren) und eine sehr interessante und lehrreiche Arbeit - auf alle Fälle ein Hingucker für jede Vitrine.