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Mittwoch, 21. Juli 2021

Kleinst U-Boot TYP XXVIIB Seehund - ICM 1/72

Der Seehund (Typ XXVII B, später „127“) war eine Serie deutscher Kleinst-U-Boote mit zwei Mann Besatzung aus den letzten beiden Jahren des Zweiten Weltkriegs und stellte eine Weiterentwicklung des Kleinst-U-Bootes Hecht dar. Er folgte der Produktion des Einmann-U-Boots Molch.  

Nach verschiedenen aufeinander folgenden Entwürfen ab XXVII B1 wurde XXVII B5 zur Entwicklung freigegeben.

Im April 1944 wurden die ersten Bauaufträge für Boote der U-Boot-Klasse XXVII B an diverse Werften vergeben und erhielten dort Baunummern und U-Boot-Nummern, obwohl die Baupläne noch nicht final vorlagen. Die ersten drei Prototypen wurden von den Howaldtswerken in Kiel im September 1944 ausgeliefert. Im Juni wurde ein Gesamtvolumen von 1000 Booten festgelegt, später auf 600 reduziert. Alliierte Luftangriffe sorgten für Verzögerungen und Materialknappheit, insbesondere bei den Batterien. Bis zum Kriegsende wurden 285 Exemplare des Seehunds fertiggestellt, 93 Boote lagen noch unfertig in den Produktionshallen:

  • U 5001 – U 5003, Howaldtswerke AG, Kiel
  • U 5004 – U 5100, Germaniawerft, Kiel
  • U 5251 – U 5350, Schichauwerft, Elbing
  • U 5751 – U 5800, Klöckner, Ulm
  • U 6172 – U 6200, Cantieri Riuniti dell’Adriatico (CRDA), Monfalcone, Operationszone Adriatisches Küstenland
  • U 6251 – U 6252, Schichauwerft, Elbing
Aufgrund der schmalen Silhouette und der leisen E-Maschinen war das Boot mit den damaligen Ortungsgeräten nur schwer zu entdecken. Die Boote operierten hauptsächlich in der Deutschen Bucht und im Ärmelkanal und erwiesen sich als durchaus leistungsfähiges Waffensystem. Die Einsatzfahrten dauerten, abgesehen von Ausnahmen, bis zu sieben Tage.

Der erste Einsatz erfolgte am 31. Dezember 1944 vom niederländischen IJmuiden aus; von 18 Booten kehrten nur zwei zurück, die anderen sanken in einem schweren Sturm. Die erste Versenkung eines Frachters bei Great Yarmouth gelang im Februar 1945. Die Seehunde griffen hauptsächlich den Schiffsverkehr zwischen der Themse und der Schelde an. Das Boot von Leutnant zur See Klaus Sparbrodt versenkte möglicherweise den frei-französischen Zerstörer La Combattante. Die Boote des Typs XXVII B versenkten eine Tonnage von 93.000 BRT.

Die letzten Einsätze dienten der Versorgung der in Dunkerque eingeschlossenen deutschen Truppen; anstatt Torpedos wurden in Containern Lebensmittel transportiert. Die Alliierten waren gezwungen, See- und Luftressourcen für die U-Boot-Jagd aufzuwenden.

Bei den 142 Einsätzen gingen 35 U-Boote verloren. Etwa 30 Prozent der Besatzungen wurden bei ihren Einsätzen gefangengenommen oder kamen ums Leben. Es wird berichtet, dass zahlreiche Besatzungen durch Kohlenmonoxid-Vergiftungen, verursacht durch die Bauweise der Motorenbelüftung, oder durch Lungenrisse umgekommen sind.

Um bei den mehrtägigen Einsätzen ohne Schlaf auszukommen, nahmen die Besatzungsmitglieder Pervitin.

Nach dem Krieg übernahm die französische Marine einige der Boote.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Seehund_(U-Boot)

Videos: Videoführung Ep. 1: Aller Anfang liegt beim Seehund 

             Naval Legends: Submarine SEEHUND

             Deutsches 2 Mann U-Boot Seehund U5338 Polarblitz 


 























Einmanntorpedo Neger - HP-Models 1/72

Der Neger war im Zweiten Weltkrieg ein von der deutschen Kriegsmarine eingesetzter bemannter Torpedo, ein sogenannter „Ein-Mann-Torpedo“. Der Name Neger geht auf den Marinebaurat Richard Mohr als geistigen Vater dieser Waffe zurück.


 

Entwickelt wurde der Neger ab 1943 von der Torpedoversuchsanstalt Eckernförde. Er bestand aus zwei übereinander angeordneten elektrisch angetriebenen G7e-Torpedos. Im oberen Torpedo gab es ein winziges Cockpit mit einer Plexiglashaube, in dem ein mit Atemgerät und Armbandkompass ausgerüsteter Steuermann Platz hatte, während der untergehängte zweite Torpedo mit einer Sprengladung ausgestattet war.

Das gesamte Fahrzeug war ansonsten unbewaffnet. Über ein einfaches Kimme-Korn-Visier in und vor der Glaskuppel konnte das Ziel angepeilt werden. In geeigneter Entfernung wurde der untere Torpedo ausgeklinkt und lief daraufhin alleine weiter. Der obere Teil konnte abdrehen, um im Falle eines Treffers ausreichend Abstand von der Explosion zu haben. Durch seine geringe Größe konnte das Gefährt nur schwer von feindlichen Ortungsgeräten wie Radar und Sonar erfasst werden. 

Der Neger offenbarte schon bei seinen von Johann-Otto Krieg durchgeführten Testfahrten unzählige Mängel. Dazu zählte in erster Linie, dass die Torpedokombination nicht tauchen konnte. Trotz rascher Umbauversuche konnte dieses Problem nicht zufriedenstellend gelöst werden.

Da die Plexiglashaube über der Wasseroberfläche schwamm, war sie sowohl in der Nacht wie am Tag wie eine markante Leuchtboje weithin sichtbar. Selbst bei fahlem Nachtlicht konnte der Neger durch das sich auf der Haube brechende Licht erkannt werden. Man versuchte deshalb, sich mit einer List zu behelfen: Da die Piloten die Plexiglashaube wegen der Notwendigkeit ihrer eigenen Orientierung nicht verdunkeln konnten, sollten sie bei künftigen Angriffen Attrappen aussetzen, die nur aus einer runden Plexiglaskuppel bestanden, an der ein Gewicht hing, um die Kuppel auf dem Wasser tanzen zu lassen. Den Kuppeln wurde ein Gesicht aufgemalt oder der Inhalt wurde mit einem Gummikopf ausgefüllt. 

Insgesamt wurden im Laufe des Krieges etwa 200 Exemplare hergestellt. Im März 1944 stand das erste Versuchsexemplar zur Erprobung bereit. Da der Neger nicht bzw. in späteren Bauausführungen kaum tauchfähig war, wurden die Einsätze ausschließlich bei Nacht durchgeführt. Der erste reguläre Einsatz erfolgte im April 1944, als 37 Einheiten beim Seekampfeinsatz im Raum Anzio-Nettuno gegen alliierte Schiffe eingesetzt wurden. Dabei löste keines der eingesetzten Ein-Mann-Torpedos seinen Torpedo. Außerdem geriet ein Exemplar in die Hände der Alliierten, die dadurch gewarnt waren.

Im Juli und August des Jahres 1944 brachten Einsätze an der Normandieküste gegen an der Operation Overlord teilnehmende Schiffe der Alliierten mehr Erfolg. Der Kreuzer ORP Dragon, der Zerstörer HMS Isis sowie einige andere kleinere Kriegsschiffe wurden schwer beschädigt oder versenkt. Dem Obergefreiten Walter Gerhold wurde für die angebliche Versenkung von ORP Dragon am 6. Juli 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen (tatsächlich wurde Dragon am 8. Juli durch Oberfähnrich zur See Karl Heinz Potthast irreparabel beschädigt und am 20. Juli als Wellenbrecher selbstversenkt).

Etwa 80 Prozent der Besatzungen kamen bei Einsätzen dieser Ein-Mann-Torpedos ums Leben, meist durch Ersticken, technische Probleme oder feindliches Abwehrfeuer. 

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Neger_(bemannter_Torpedo)

Video: Der Erfolgreichste 1-Mann Torpedo Fahrer Walter Gerhold - Dokumentation