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Dienstag, 5. April 2022

Langsamflugzeug LF-1 Zaunkönig - Flugwerft Oberschleißheim

Das Langsamflugzeug LF1 Zaunkönig war ein einsitziges, propellergetriebenes STOL-Leichtflugzeug, das Anfang der 1940er Jahre von Studenten unter der Leitung von Hermann Winter an der Technischen Hochschule Braunschweig am Institut für Flugzeugbau entwickelt und gebaut wurde.  

 

Winter war in den 1930er Jahren maßgeblich an der Entwicklung des Fieseler Storch beteiligt. Nach seinem Ausscheiden aus der Firma Fieseler übernahm er an der TU Braunschweig im August 1938 einen Lehrstuhl am Institut für Flugzeugbau. Im Zuge der Ausbildung seiner Studenten wurde dort in den Jahren 1939/40 ein Langsamflugzeug entworfen und gebaut. Lehre und Forschung standen hierbei im Vordergrund, ein besonderer Verwendungszweck war nicht vorgegeben.

Wegen der beschränkten finanziellen Mittel sollte das Flugzeug möglichst geringe Abmessungen aufweisen und einen sparsamen Motor verwenden. Die Langsamflugeigenschaften sollten mindestens denen des Storchs entsprechen. Der Bau der Maschine (Kennzeichen D-YBAR) in den Werkstätten des Instituts begann Mitte 1940 konnte Ende 1940 abgeschlossen werden. Der Erstflug erfolgte im Dezember 1940, am 11. November 1942 ging das Flugzeug während der Flugerprobung bei einem Unfall verloren.

Da von militärischer Seite Interesse an einem Langsam-Flugzeug für U-Boot-Beobachtung, als Panzerabwehrwaffe und zu Schulungszwecken bestand, wurde bis 1943 ein zweiter Prototyp gebaut, der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs von den Briten beschlagnahmt wurde. Nach kurzer militärischer und etlichen Jahren privater Nutzung steht dieses Flugzeug heute in der Außenstelle des Deutschen Museums in Schleißheim.

Zwei weitere Flugzeuge dieses Typs wurden in den 1950er Jahren gebaut, eines wurde 1957 bei einem Unfall zerstört. Dabei kam der Pilot Oskar-Heinrich Bär ums Leben, ein bekannter deutscher Jagdpilot des Zweiten Weltkriegs.

Der „Zaunkönig“ erhielt am 10. Juni 1955 als erstes nach dem Krieg in Deutschland gebaute Motorflugzeug die Verkehrszulassung (D-EBAR). Die Musterzulassung wurde am 5. Oktober 1955 erteilt. 

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/LF1_Zaunkönig

Video: Slowest Aircraft (1969)

 



Montag, 4. April 2022

Flugwerft Oberschleißheim

Kern des Museums sind, neben der modernen Halle, zwei historische Gebäude aus der Anfangszeit des Flugplatzes Schleißheim. 

Die "Kommandantur" war das erste feste Gebäude des 1912 angelegten Flugplatzes. Sie war das Verwaltungsgebäude und beherbergte zahlreiche Werkstätten. Flankiert war sie von zwei hölzernen Flugzeughallen.

Heute ist in dem Gebäude eine Ausstellug zur Geschichte des Flugplatzes Schleißheim und der Flugwerft zu sehen.


 

Erster Weltkrieg 1914–1918

Im Ersten Weltkrieg dient Schleißheim als Standort einer Flieger-Ersatzabteilung. Während des Krieges bildet man hier fliegendes Personal, Flugzeugführer, Beobachter und Bordschützen aus und stellt Fliegerabteilungen für die Front auf. Der Flugplatz wird durch zahlreiche Flugzeughallen, Unterkunfts- und Lehrgebäude erweitert. Gegen Kriegsende entsteht das Werftgebäude, das heute Kern des Museums ist.

Die Flugwerft

Die Königlich-Bayerische Fliegertruppe begann mit dem Bau der Flugwerft 1918, in Betrieb genommen wurde sie allerdings erst Mitte der 1920-Jahre durch die Deutsche Verkehrsfliegerschule. Zentraler Bestandteil ist die Werfthalle, in der Flugzeuge untergestellt und repariert wurden. Um die Halle gruppierten sich in zwei Ebenen die einzelnen Fachwerkstätten. Nach der historischen Bezeichnung "Flugwerft" erhielt das Museum seinen Namen.

Heute dient die Werfthalle zum Ausstellen von Flugzeugen, die ehemaligen Werkstatträume werden für Veranstaltungen, Sonderausstellungen und für die Verwaltung genutzt.

Weimarer Republik 1922–1933

Luftverkehrsgesellschaften führen von Schleißheim aus planmässige Post- und Passagierflüge durch. Zum Flughafen von München wird aber das stadtnähere Oberwiesenfeld (heutiges Olympiagelände) ausgebaut. Ab 1927 bildet die Deutsche Verkehrsfliegerschule in Schleißheim Flugzeugführer aus.

Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg 1933–1945

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten erfolgt im Rahmen der Aufrüstung und zur Kriegsvorbereitung ein beschleunigter Ausbau zu einem Fliegerhorst der Luftwaffe. Weiterhin dient Schleißheim der Ausbildung: Jagdflieger und Zerstörerbesatzungen werden geschult, 1943 beginnt die Nachtjagd-Ausbildung.

Kriegsende 1945

Mehrere schwere Luftangriffe verursachen 1944 erhebliche Zerstörungen und fordern viele Opfer, auch unter der Zivilbevölkerung.

Die Zeit nach 1945

Nach Kriegsende belegt die US Army den Platz. Bis 1968 sind auf der "Schleißheimer Army Air Base" amerikanische Transport-Hubschrauber stationiert. Nach der Gründung der Bundeswehr nutzen ab 1958 auch die Heeresflieger den Flugplatz. Sie werden erst 1981 verlegt, damit endet der militärische Flugbetrieb in Schleißheim. Genutzt wird der Flugplatz heute von der Fliegerstaffel Oberschleißheim der Bundespolizei und von mehreren Flugsportvereinen.

Überlegungen zu einem Luftfahrtmuseum

Nach der Auflassung des Militärflugplatzes 1981 verfallen die historischen Gebäude aus der Anfangszeit der Fliegerei. Sie können aber erhalten werden und sind nach einer Restaurierung Kern der ersten Außenstelle des Deutschen Museums.

Eröffnung des Luftfahrtmuseums 1992

Die Flugwerft Schleißheim wird im September 1992 als Museum für Luft- und Raumfahrt eröffnet. Eine moderne Ausstellungshalle, die an die historischen Gebäude anschließt, erweitert die Ausstellungsfläche auf 8000 qm. Die Exponate können nun in einer Flugzeug-Werkstatt in einer eigenen Halle restauriert werden. Das Museum ist über einem Rollweg mit dem restlichen Gelände des Flugplatzes verbunden, Flugzeuge können direkt vor das Museum rollen.