Donnerstag, 29. August 2024

Boeing X-20 Dyna-Soar & Titan III (Stufe1) - AMP & Scratchbau - 1/72

Dyna-Soar (abgeleitet von englisch dynamic soaring ‚dynamischer Gleitflug‘, ausgesprochen wie dinosaur ‚Dinosaurier‘) war ein Projekt der US Air Force (USAF) mit dem Ziel, einen Raumgleiter zu entwickeln, der sowohl als Aufklärer und Bomber als auch für Rettungseinsätze, Satelliten- oder Raumstationswartung oder -erweiterung und Sabotage feindlicher Satelliten hätte genutzt werden können und basierte auf den Grundlagen von Eugen Sänger und seinem projektierten Silbervogel. Der auch als X-20 bezeichnete, 10,77 Meter lange und 6,34 Meter breite Flugkörper sollte eine Besatzung von einem Mann haben. Als Trägerrakete für orbitale Flüge war eine Titan III vorgesehen. Die Trägerrakete sollte den Raumgleiter auf 160 km Höhe transportieren.  


Das Projekt begann 1957 mit der Zusammenführung von vorausgegangenen Forschungen unter anderem bei der Bell Aircraft Corporation, wo Walter Dornberger tätig war, welcher schon 1952 das Konzept vorgeschlagen hatte und es unter dem Namen BOMI oder ROBO (Rocket Bomber) weiter verfolgt worden war. Mitte Juni 1958 gab die Luftwaffe den Vertrag mit Boeing und Lockheed Martin bekannt sowie eine Finanzierung von etwa 150 Millionen Dollar für den ersten Prototyp. Ab November 1958 beteiligte sich auch die NASA an der Entwicklung.

Die Planung der Testflüge im Jahr 1960 sah zuerst Höhenabwürfe durch B-52-Bomber vor. Danach hätten fünf unbemannte sub-orbitale Flüge stattfinden sollen, gefolgt von elf bemannten Flügen, bei welchen vorerst Sensoren, Navigation, aber auch schon Rendezvous-Systeme erprobt worden wären, danach weitere militärische Systeme sowie eine Satelliteninspektion. Das Programm sollte in drei Stufen durchgeführt werden, einem Rettungsgleiter (Dyna-Soar I), einem Aufklärungsgleiter (Dyna-Soar II) und einem strategischen Bomber (Dyna-Soar III). Erste Gleitflüge für Dyna-Soar I sollten 1963 durchgeführt werden, der strategische Bomber Dyna-Soar III sollte 1974 voll funktionsfähig sein.

Bis 1961 beanspruchte die Air Force die Führung des amerikanischen Weltraumprogramms. Sie rückte aber bis zu diesem Zeitpunkt wesentlich von der noch 1958 beabsichtigten Stationierung von Waffen ab und 1962 war vor dem US-Kongress von verbesserter Zusammenarbeit mit der NASA und einer friedlichen Nutzung des Weltraums die Rede, für die sich Präsident Eisenhower schon 1958 ausgesprochen hatte; eine Verwendung als Bomber war damit schon zu jenem Zeitpunkt aus den Rängen gefallen.

Ab Februar 1962 kam es zu einer Neuorientierung weg von einem operationellen System zu einem Versuchsprogramm und zur offiziellen Umbenennung des Programms in X-20. Das Problem der zuvor nicht wirklich definierten (militärischen) Mission verlagerte sich dabei auch in ein Größenproblem, da die Dimensionen zur Versorgung einer Raumstation sehr knapp schienen. So stellte sich mehr und mehr die Frage, ob das Geld richtig ausgegeben würde. Am 20. September 1962 wurde zum Jahresbericht der Air Force die Zusammenarbeit mit der NASA (wie im Projekt X-15) und der Forschungsschwerpunkt betont, weg von einem spezifisch militärischen Potenzial. Im September 1963 wurden bei einem Wiedereintrittstest neuartige Materialien und Legierungen getestet.

Das Projekt wurde 1963, nachdem es 660 Millionen US-Dollar gekostet hatte, beendet, da alle Raumfahrtkapazitäten im Mondlandeprogramm, respektive dem zur Vorbereitung dienenden Gemini-Programm zusammengeführt werden sollten. Die Ergebnisse des Programms sind in den 1970ern in das Space-Shuttle-Programm eingeflossen. Die US Air Force begann ihrerseits mit den Arbeiten am Manned Orbiting Laboratory (MOL). 

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dyna-Soar

Videos: Boeing X-20 Dyna-Soar Promo Film - 1962 

             The Boeing X-20 Dyna-Soar Spaceplane Launching on a Titan IIIC concept

            Boeing X-20 Dyno-Soar - A Short History 

 

Der Bausatz ist - wie alle Kleinserienmodelle - eher was für "Selberschnitzen für Fortgeschrittene". Es sind viele filigrane Teile vorhanden, die aber aufgrund von Gießgraten aufwendig "herausgeschnitzt" werden müssen - oder man fertigt sie gleich selber neu an, was eine bessere Qualität ergibt. Es ist aber dennoch ein sehr hoch detailliertes Modell das trotzdem viel Spaß beim Bauen bereitet, auch wenn so Einiges nachgeschliffen werden muß. Ich habe - da ja das Verbindungsstück zur Titan III-Rakete vorhanden ist - die erste Stufe dieser Rakete in scratchbauweise selbst hergestellt. Dem Bausatz liegen zwei Cockpithauben bei - einmal mit geöffneten Fenstern und das Andere mit dem Hitzeschutz vor den Fenstern. Ich verwendete das mit den freien Fenstern und fertigte den Hitzeschutz aus dicker Alufolie her, so daß man sie abnehmen und wieder aufsetzen kann. 


So in etwa kann man sich das vorstellen - und so war es ja auch im Original geplant. Es ist ein sehr schöner Blickfang für die Vitrine geworden - finde ich .







































Danke für's Interesse und für's Anschauen - hab noch eine schöne Zeit


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