Die Bloch MB.210 war ein französischer Bomber aus dem Jahre 1935. Der Typ rüstete zu Beginn des Zweiten Weltkrieges einen großen Teil der Bomberverbände der Armée de l’air aus.
Die Bloch MB.210.01 war ein von der Société des Avions Marcel Bloch im Jahr 1933 konstruiertes Flugzeug. Es entstand als Antwort auf eine Spezifikation für einen schweren Torpedobomber, welche die französische Marine im Jahr 1932 veröffentlicht hatte. Es handelte sich um einen Ganzmetall-Tiefdecker mit einziehbarem Fahrwerk, der einen Rumpf mit viereckigem Querschnitt sowie u-förmig abgerundetem Bug hatte und ansonsten noch viele Merkmale der Bloch MB.200 aufwies. Den Antrieb lieferten zwei je 760 PS starke Gnôme-Rhône 14Kdrs/grs-Sternmotoren. Der Erstflug dieses Flugzeugs erfolgte am 24. November 1934 in Villacoublay. Daraufhin wurde der Prototyp der Marine vorgeführt. Diese hatte aber keine Verwendung für einen Bomber mit Landfahrwerk und verlangte den Umbau des Prototyps zu einem Schwimmerflugzeug.
Das Flugzeug wurde daraufhin nach Marignane zum Umbau überführt. Die neue, mit Schwimmern ausgestattete Version flog erstmals im Januar 1936 und wurde einen Monat später an das CEPA (Fluggerät-Evaluationsstelle der französischen Marine) überstellt. Die dortigen Tests zeigten, dass die Leistungen des Typs hinter den Erwartungen zurückblieben, insbesondere die Reichweite, die sich als zu gering für einen Torpedobomber erwies. Die Marine kaufte das Flugzeug und behielt es bis 1940 im Dienst, entschied sich jedoch vorerst nicht zur Bestellung einer Serie. Obwohl es dazu im Jahre 1937 angesichts des drohenden Krieges doch noch kam und die Marine acht weitere dieser Schwimmerflugzeuge, die nunmehr die Bezeichnung MB.218 trugen, bei der SNCASO bestellte, kam es nie zur Auslieferung.
Kurioserweise bekundete in der Zeit, in der die Marine den Typ ablehnte, die Armée de l’air Interesse und erwog angesichts der vom Deutschen Reich ausgehenden neuen Bedrohung, die bislang mit veraltenden Typen wie Bloch MB.200 und Lioré & Olivier LeO 20 ausgerüsteten Bomberstaffeln mit der MB.210 zu modernisieren. Es erging eine Bestellung über einen eigenen Prototypen, der die gleiche Bezeichnung trug wie die Maschine der Marine (Bloch MB.210.01), sich aber schon deutlich von jener unterschied. Er erhob sich erstmals am 12. Dezember 1935 in die Luft und wurde im Januar 1936 an das CEMA überstellt. Nach einer Reihe von Tests entschied sich die Armée de l’air, eine Serie von 270 Maschinen zu bestellen, die zwischen 1935 und 1937 ausgeliefert werden und – abweichend vom ersten Prototyp – Motoren vom Typ Gnôme-Rhône 14Kirs/jrs bekommen sollten. Sie erhielten die Bezeichnung MB.210BN.4, waren also für die Rolle von Nachtbombern vorgesehen (BN = „Bombardier de Nuit“). Um die Produktion zu beschleunigen, wurden auch andere französische Unternehmen als Lizenznehmer beteiligt, unter anderem ANF Les Mureaux, Hanriot, Potez und Renault. Die bei Hanriot produzierten Maschinen waren für ein zusätzliches Besatzungsmitglied ausgelegt und erhielten daher die Bezeichnung MB.210BN.5.
Insgesamt wurden 298 Maschinen des Typs gefertigt. Darunter befand sich eine Bestellung über 24 Stück für die Luftstreitkräfte Rumäniens, von denen aber nur zehn mit Sicherheit ausgeliefert wurden. Drei von Hanriot gefertigte Maschinen sowie die MB.210.01 selbst wurden an die Republik Spanien geliefert.
Parallel zur Entwicklung der (für die Armée de l’air bestimmte) MB.210.01 baute Bloch einen zweiten Prototyp MB.211.01, der andere Motoren erhielt. Es handelte sich um 860 PS starke Hispano-Suiza 12Ybrs. Die MB.211.01 war vollständig aus Aluminium gebaut und trug Anstrich und Markierungen der Aéronautique Navale. Die Maschine wurde im November 1934 auf dem Pariser Luftfahrtsalon ausgestellt und im Dezember des Jahrs in das Werk in Villacoublay gebracht, flog allerdings erst Mitte 1935. Da hierbei trotz der neuen Motorisierung keine bemerkenswerten Leistungsverbesserungen verzeichnet wurden, wurde die Version erneut umgebaut, auf 940 PS starke Hispano-Suiza 14Aa-00/01-Motoren umgerüstet und erhielt die neue Bezeichnung MB.212.01. Auch diese Version blieb hinter den Erwartungen zurück, so dass das Projekt fallengelassen wurde.
Die Umrüstung der französischen Bomberverbände auf die Bloch MB.210 war für die Besatzungen zunächst mit Komplikationen verbunden. Das Muster war der erste relativ moderne Bombertyp der Armée de l’air, der Neuerungen wie ein einziehbares Fahrwerk sowie verstellbare Propeller mitbrachte und zudem eine wesentlich höhere Landegeschwindigkeit aufwies. Dies stellte die Besatzungen vor ungekannte Herausforderungen. Nach der Indienststellung dieses Typs gingen daher viele Maschinen durch menschliches Versagen verloren.
Hinzu kam die enorme Unzuverlässigkeit der Gnôme-Rhône 14Kirs/jrs-Motoren, die zur Überhitzung tendierten. Im Laufe der Zeit wurden sie daher je nach Verfügbarkeit durch 910 PS starke Gnôme-Rhône 14N10/11 oder Gnome-Rhône 14N20/21 ersetzt.
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges waren 12 von 33 Groupes de Bombardement der Armée de l’air mit der Bloch MB.210 ausgerüstet, nämlich:
- GB I/11 und GB II/11
- GB I/12 und GB II/12
- GB I/19 und GB II/19
- GB I/23 und GB II/23
- GB I/21 und GB II/21
- GB I/51 und GB II/51
Diese setzten sie zu Nacht- und auch zu Tagbombardements ein, denn es stand der Armée de l’air damals noch kein Flugzeugtyp zur Verfügung, der letztgenannte Aufgabe besser übernehmen könnte. Schon bald zeigte sich, dass die Maschinen weder dem Stand der Technik entsprachen noch in der Lage waren, ihre Aufgabe zu erfüllen. Beim Angriff der Deutschen im Mai 1940 war die Umrüstung der Groupes de Bombardement auf modernere Typen wie LeO 451 und Amiot 351 erst zum Teil abgeschlossen, so dass die MB.210 auch noch in dieser Phase des Krieges vereinzelt zum Einsatz gelangten. Die ersetzten Maschinen wurden nach und nach an Trainingseinrichtungen abgegeben.
Auch wenn die MB.210 bei den Besatzungen unbeliebt war und in der französischen Presse kritisiert wurde (beide bezeichneten sie oft auf Grund der Unfallserien bei ihrer Einführung als „fliegende Särge“), waren die verzeichneten Verluste im Kampf doch vergleichsweise gering. In Kampfeinsätzen gingen sieben Maschinen verloren, davon zwei durch Unfälle. Neun wurden irreparabel beschädigt, drei fielen deutschen Luftangriffen zum Opfer.
Zum Zeitpunkt des Waffenstillstands zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich befanden sich noch etwa 120 Exemplare der MB.210 in der unbesetzten Zone Frankreichs sowie weitere 20 in Nordafrika. Sie setzten ihren Dienst in der Luftwaffe der Vichy-Regierung fort. Bei der Besetzung deren Territoriums durch deutsche und italienische Truppen im Jahre 1942 erbeuteten die Deutschen 42 Maschinen des Typs, von denen sie sechs Stück an Bulgarien weiterleiteten.
Quelle: Bloch MB.210
Videos: French bombers Bloch MB.210 and Amiot 143 bombing training (1939) (ohne Ton)
The Bloch MB.210: France’s Forgotten Bomber of World War II
Dieser sehr betagte Bausatz ist keine leichte Aufgabe. Immerhin hat er ein wenig Innenleben, das aber durchaus aufgewertet werden will. Dann aber, heißt es, die dicken Verglasungen verwerfen und alles neu mit dünnem Klarsichtplastik bestücken. Bei dieser Maschine sieht man nicht ganz so viel wie bei der Amiot 143, aber dennoch genug, um sich an die zusätzliche Scratcharbeit der Innenausrüstung zu machen. Der Kit hat schon die spätere Variante der MB.210, weshalb ich mich für eine schon getarnte Maschine entschied. Die einfarbige grüne Bemalung kann ich dann immer noch bei der Bloch MB.200 anwenden.
Zuerst einmal die Innenausstattung. Natürlich kann man sich da austoben, aber man sollte doch im Hinterkopf behalten: was sieht man nachher noch. Das "Greenhouse" kann man getrost so gut ausstatten wie man's vermag - denn durch die vielen Fenster sieht man sehr viel. Auch das Cockpit ist gut einsehbar - von vorne, von den Seiten und von oben. Der Bombenschacht und der Laufsteg dazwischen ist eigentlich nicht einsehbar, da man aber vom Cockpit und der Schützenstände aus nur leere Bereiche sieht, wurde bei mir auch das hinzugefügt. Die "Glaskugeln" der Schützenstände bieten eine gute Einsicht - von oben und unten - weshalb man da auch gerne detaillieren kann. Ich habe versucht das im Foto später festzuhalten, aber da stößt meine Kamera an ihre Grenzen . . .
Hier sieht man deutlich durch das Cockpit die Bombenschächte und den Laufgang dazwischen. Das ist später auch der Blick durch die Cockpitscheiben . . .
Zusammen mit der Amiot 143 - da sieht man erst was dieses unförmige Flugzeug für ein großer Brummer war . . . .
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