Die Auslieferung der ersten Serienmaschine (SN 7001) der Variante -100
fand bereits im März 1982 statt – nur zwölf Monate nach dem Erstflug.
Eine derart rasche Erprobung und Zulassung wurde bis zu diesem Zeitpunkt
von keinem anderen Flugzeugmuster dieser Klasse erreicht. Erstkunde war
das norwegische Luftverkehrsunternehmen Norving A/S.
Trotz feuchtem und salzigen Nordsee-Klima, Eis und Schnee sowie starkem
Wind, überzeugte die Dornier 228 mit ihren Leistungen und brachte so
viele weitere Bestellungen ein. Bedingt durch den Absturz des Prototyps
E-1 wurde dieses Flugzeug (SN 7001) von Dornier zurückgekauft, da für
den Rest der Zulassungserprobung noch ein Flugzeug gebraucht wurde.
Bewährt hat sich schon ab 1982 die Dornier 228-Operation in Nigeria. Die
erste Dornier 228-100 D-IDOM (SN 7005) wurde bis zur Rückführung nach
Deutschland (wegen eines Unfalls am Boden mit einem Auto) unter
deutschem Kennzeichen geflogen. Nach der Reparatur verblieb dieses
Flugzeug in Deutschland (es flog dann für die Holiday Express und nach
seiner Umrüstung später als Forschungsflugzeug zur
Waldschadenserkennung). Die danach für das nigerianische Militär und die
Nigeria-Niederlassung von Dornier (A.I.E.P. Ltd. Kaduna) ausgelieferten
Dornier 228-200 wurden zum Teil mit APU (Zusatzturbine für die
Klimaanlage und zur Stromerzeugung) ausgerüstet. Diese Modifikationen
gab es nur für die nigerianischen Auslieferungen. Die APU wurde auf Höhe
der Tragflächen im Schwerpunkt über der Passagierkabine eingebaut.
Im Rahmen einer indischen Ausschreibung für ein leichtes
Transportflugzeug führte eine Demonstrations-Tour unter anderem nach Bhutan. Auf dem Flughafen Paro, gelegen im Himalaya-Gebirge auf einer Höhe von rund 2230 m über dem Meeresspiegel, demonstrierte die Dornier 228 bei einem MTOW von 5700 kg einen Triebwerksausfall nach dem Abheben. Die Außentemperatur lag 15 °C über der ISA.
Die Dornier 228 war das einzige teilnehmende Flugzeug der
Ausschreibung, das diese Leistung aufbrachte. Der positive Effekt dieser
Demonstration war die Bestellung von 150 Dornier 228 durch die
Regierung Indiens, die im Rahmen eines Lizenzabkommens bei Hindustan Aeronautics in Kanpur, Indien
bis zum heutigen Tag gefertigt werden. Das Abkommen wurde am
29. November 1983 unterzeichnet, der Erstflug der ersten in Indien
gefertigten Dornier 228 fand am 31. Januar 1986 statt. Die in Indien
gefertigten Flugzeuge tragen die Bezeichnung HAL 228.
Nach 17 Jahren Produktion und mehreren verbesserten Varianten (siehe Abschnitt Varianten) stellte Dornier 1998 die Produktion der Dornier 228 in Deutschland ein. Das nun als Fairchild Dornier firmierende Unternehmen konzentrierte sich auf die Entwicklung und Produktion der Dornier 328 und später der Dornier 728. Nach der Insolvenz des Unternehmens im Jahr 2002 übernahm der Schweizer Technologiekonzern RUAG
alle Rechte an der Dornier 228 und führt vom alten Dornier-Standort in
Oberpfaffenhofen die Betreuung der Dornier-228-Kunden fort.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dornier_Do_228
Videos: 60 Sekunden Bundeswehr: „Ölflieger“ Dornier Do-228
Dornier Do 228NG (New Generation) @ ILA Berlin 2018
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