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Freitag, 27. September 2024

Lee Richards Annular Monoplane - AVIS 1/72

Der Lee-Richards Annular Monoplane (deutsch etwa: Ringflügel-Eindecker) war ein von den Briten Cedric Lee und George T. Richards konstruiertes Experimentalflugzeug aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Das Flugzeug besaß die seltene Auslegung als Scheibenflugzeug, das jedoch in der Mitte einen Ringausschnitt aufwies, in dem die Besatzung und der Flugmotor untergebracht waren. Die dafür passende Bezeichnung ist im deutschen Sprachgebrauch nicht eindeutig, so werden derartige Flugzeuge Ringflügler, Kreisflügler oder Scheibenflugzeuge genannt. In der Fachzeitschrift Flight wird die Lee-Richards-Konstruktion 1954 rückblickend als die „Originale Fliegende Untertasse“ vorgestellt, die schon vor Winston Churchill und Lord French vorgeführt worden sei.

 

Der Lee-Richards Ringflügler geht zurück auf die Entwicklungen von Isaac Henry Storey und John George Kitchen, die sich ab 1909 mit diesem Flugzeugtyp, der auch als orbicular-Luftfahrzeug beschrieben wird, beschäftigten. Die Inspiration für diese Entwicklung ergab sich aus den von Kitchen durchgeführten Versuchen mit Fallschirmen, die zur Stabilisierung eine zentrale Öffnung in der Schirmkappe erhielten. Das Kitchen-Flugzeug war ein 1910 gebauter Doppeldecker mit zwei übereinanderliegenden Ringflügeln und einer dazwischen aufgehängten Gondel, die den Piloten und einen 50-PS-Sternmotor von Gnome aufnahm. Ein Nachbau des Flugzeugs, der in dem Film "Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten" Verwendung fand, steht heute im Newark Air Museum.

Ende 1910 kaufte Cedric Lee, ein wohlhabender Webereibesitzer und Ingenieur, das von John George Kitchen gebaute Ringflügel-Flugzeug mit der Absicht, es weiterzuentwickeln. Zur gleichen Zeit traf Lee auf George Tilghman Richards, ein früherer technischer Zeichner, der sich als freier Ingenieur und Konstrukteur in Manchester selbständig gemacht hatte, und bot diesem eine Mitarbeit bei den geplanten Arbeiten an dem Kitchen-Flugzeug an. Dieses hatte sich bis dahin jedoch noch nicht vom Boden erhoben. Auch nach einigen Modifikationen misslangen die weiteren Flugversuche. Bei den Startversuchen wurde das Flugzeug beschädigt und schließlich in der Nacht vom 4. auf den 5. November 1911 durch einen Sturm, der den Hangar zerstörte, ebenfalls irreparabel beschädigt. 

Danach bauten die Beiden einen ersten Prototypen, der auch wirklich abhob und flog. Die landung aber mißlang und das Flugzeug wurde dabei zerstört. Verbesserungen führten zum zweiten Ringflügler. 

Zweite Maschine

Sofort nach dem Unfall begann Tilghman Richards mit den Arbeiten für den Bau einer neuen, modifizierten Maschine, wobei Triebwerk, Antriebswelle und Propeller von dem ersten Exemplar verwendet werden konnten. Im Januar dieses Jahres kündigte das Committee of the Royal Aero Club an, dass es drei Vertreter für das British Empire für den Gordon-Bennett Aviation Cup 1914 auswählen wird. Neben zahlreichen weiteren Bewerbern reichte auch Cedric Lee Ende Februar 1914 seinen Vorschlag für zwei Flugzeuge, wahrscheinlich Ringflügler, ein.

Der zweite Anfang 1914 fertiggestellte Ringflügler entsprach in Größe und Aussehen weitestgehend seinem Vorgänger. Auffälligster Unterschied waren ein zusätzliches Paar Höhenruder, die an der Spitze der Seitenruderflosse angebracht waren. Die V-Stellung der Tragfläche wurde auf 3° verringert. Nach einigen kurzen Flugsprüngen führte England wahrscheinlich zwischen Mitte Februar und Anfang März 1914 den ersten echten Flug mit der verbesserten Maschine durch, die bei 48 km/h abhob und mit 150 m/min auf 300 m stieg. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei diesem Flug bei etwa 130 bis 138 km/h.

Nach über 25 Flugstunden mit dieser Maschine kam England zu dem Schluss, dass die Konstruktion noch einiger Überarbeitung bedurfte. Vor allem die starke Gierneigung bei einer Querruderbetätigung, die oft zum Trudeln führte, wurde von ihm beanstandet. Als bis Ende März/Anfang April noch keine Abhilfe hierfür gefunden werden konnte, kündigte England seine Anstellung als Testpilot. Als Nachfolger wurde Gordon Bell verpflichtet. Bei einem Flug am 26. April 1914 stürzte er mit der zweiten Maschine unweit der Absturzstelle der ersten Ausführung ab. Auch diesmal überlebte der Pilot das Unglück ohne ernsthafte Verletzungen. Eine nachfolgende Unfalluntersuchung ergab, dass sich das Höhenruder infolge einer gelösten Ösenschraube verklemmt hatte und sich erst 15 m über dem Boden wieder löste. 

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Lee-Richards_Annular_Monoplane

Videos: UNIQUE AIRCRAFT Annular monoplane Lee - Richards 

             RC SCALE LEE RICHARDS ANNULAR MONOPLANE NO:2 - CIRCA 1913 - TIM DRURY AT NLMFC - 2015


 


Das Modell hat nicht allzuviele Teile, dennoch ist es nicht unbedingt einfach zu bauen. Besondere Aufmerksamkeit erfordert die Verspannung des Modells, denn auf den wenigen überlieferten Fotos ist diese immer ein wenig anders gestaltet. Aber - hat man das Modell erst einmal fertiggestellt, so kann man stolz sein einen absoluten Exoten seiner Sammlung hinzugefügt zu haben. Nichts für Anfänger - aber auch so mancher Fortgeschrittene hat mit dem "Herausschnitzen" der Teile seine Mühe.

 



















Immer wieder wurde die Idee des Ringflüglers bzw. des Scheibenflugzeuges aufgegriffen und die abenteuerlichsten Modelle entworfen. Das ähnlichste Modell ist der "Fliegende Bierdeckel" von Arthur Sack . . . 


Wie man sieht hat das Modell von Arthur Sack einen kleineren Durchmesser, weshalb es auch nicht imstande war zu starten. Lediglich kleine Hüpfer konnten damit erzielt werden.


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