Die Fairey Delta 2 oder F.D.2 war ein britisches Überschallversuchsflugzeug der Fairey Aviation Company auf Basis der Spezifikation E.R.103 des Ministry of Supply.
Die Fairey Delta geht auf die Anforderung des Ministry of Supply Ende der 1940er Jahre zurück, in dem ein Flugzeug zur Erforschung des transsonischen Bereiches gefordert wurde. Durch den schnellen Fortschritt in der Luftfahrt wurden die Anforderungen nochmals gesteigert, so dass auch Forschungen im Überschallbereich möglich sein sollten. Um die erwarteten Ergebnisse schnell in ein Serienflugzeug übertragen zu können, wurde gefordert, dass dieses Flugzeug nach den Anforderungen für Kampfflugzeuge gebaut werden sollte. Die F.D.2 wurde als Prototyp für einen vom britischen Verteidigungsministerium ausgeschriebenen Allwetter-Abfangjäger (Spezifikation F.23/49) gebaut, die spätere Fairey Delta 3, die jedoch nie über das Reißbrettstadium hinaus kam.
Die Delta 2 war ein schwanzloser Mitteldecker mit Deltaflügeln mit einem Einstellwinkel von 1,5°, einer Dicke von 5 % und einer Flügelvorderkantenpfeilung von 60°. Die Flügel trugen außen Querruder und innen das Höhenruder. Das Seitenruder wies ebenfalls eine Pfeilung von 60° und eine Dicke von 5 % auf. Die hydraulische Steuerung war einfach redundant aufgebaut und erzeugte für den Piloten künstlich die sonst gewohnten Ruderkräfte. Der Rumpf hatte einen kreisförmigen Querschnitt und war in Schalenbauweise gefertigt. Am Rumpfheck waren die vier Klappen der Luftbremse angebracht. Die Triebwerkseinlässe lagen in den Flügelwurzeln. Das Strahltriebwerk war ein Rolls-Royce Avon RA.5 mit einem nicht regelbaren Nachbrenner.
Die Delta 2 hatte eine sehr lange, spitz zulaufende Nase, durch die die Sicht bei Start und Landung sehr eingeschränkt war. Um dies auszugleichen, wurde die Nase um 10 Grad hydraulisch schwenkbar gestaltet; analog zur später entwickelten Concorde. Zwei Prototypen wurden gefertigt: die WG774 und WG777. Die WG774 absolvierte ihren 25 Minuten dauernden Jungfernflug am 6. Oktober 1954, geflogen von Peter Twiss, der zweite Prototyp startete am 15. Februar 1956 zum ersten Mal.
Der erste Prototyp durchlief sein Versuchsprogramm problemlos, bis es Ende 1954 wegen Treibstoffmangels zu einer Notlandung kam, bei der die Maschine stark beschädigt wurde. Sie war erst im August 1955 wieder startbereit. Während der Flugerprobung zeigte die Maschine gute Leistungen und erreichte leicht Überschallgeschwindigkeit, erstmals im August 1955. Daraufhin wurde beschlossen, den bestehenden Geschwindigkeitsweltrekord zu überbieten.
Am 10. März 1956 stellte das Flugzeug einen neuen Geschwindigkeitsrekord mit 1.811 km/h auf, der um 480 km/h über dem alten Rekord von 1955, aufgestellt von einer F-100 Super Sabre, lag. Dieser Rekordflug war der erste Flug, der die 1000-Meilen-pro-Stunde-Grenze überschritt, und der Pilot der erste Mensch, der schneller als die Erdrotation (am Äquator) unterwegs war.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Fairey_Delta_2
Videos: Britain’s Missed Mirage? - The Fairey Delta 2
Fairey Delta 2 British Supersonic Aircraft
Der Bausatz ist schon arg betagt und die Form nicht mehr optimal - die Rumpfhälften sind leicht verzogen und die Spritzlinge weisen viel "Spritzüberschuß" auf, so daß manche Teile aus dem Rahmen herausgeschnitten werden müssen. Nichtsdestotrotz ist dieser Exote ein leicht zu bauendes Modell. Der Decalbogen war allerdings nicht mehr zu gebrauchen - die Wasserschiebebilder zerfielen in tausende kleine Brösel, weshalb die Markierungen auflackiert wurden. Es gab natürlich Einiges nachzuarbeiten, dennoch ist es schön zu sehen daß die Hersteller damals schon an die schwenkbare Nase gedacht haben und diesen Schwenkmechanismus im Modell umsetzten. Das Cockpit ist eine gerade Fläche mit aufgesetztem Pilotenkopf - ich habe da ein wenig nachdetailliert, aber da man durch die kleinen Fensterchen und die trübe Frontscheibe eh nicht viel erkennen kann blieb das egal. Solange man die Haube (ohne Seitenfenster geliefert) nicht aufgeklappt darstellt ist das auch zu vernachlässigen. Alles in Allem ein herrlicher kleiner Exote, der die Vitrine deutlich bereichert.
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