Am 9.5.1933 sollte die DO X 1929, berühmt für ihren "zweijährigen Weltflug", auf dem Stausee des Passauer Kachletkraftwerks landen, um eine neuerliche Rundreise anzutreten. Der Flugkapitän Horst Merz setzte jedoch bei der Landung zu steil an, da er wohl von der tiefstehenden Sonne geblendet wurde, und bei der harten Wasserung mit zu steilem Anstellwinkel wurde das Leitwerk abgerissen. Diese Panne wurde allerdings der Öffentlichkeit verschwiegen, obwohl viele Zuschauer es gesehen und fotografiert hatten. Die Havarie bedeutete das Ende der Karriere als Passagierflugboot der DO X, von denen es ohnehin nur drei gegeben hatte.
In Deutschland war 1932 die erfolgreiche Rundreise des Flugschiffes Do X über mehrere Kontinente Von der Öffentlichkeit natürlich mit größtem Interesse verfolgt worden. So wurde die Maschine überall bejubelt, als sie von Berlin auf dem Rückflug zum Bodensee nahezu 30 deutsche Städte besuchte. Die Do X wasserte auf Flüssen, Seen und in Ost- und Nordseehäfen, führte viele Rundflüge durch und wurde an den Liegeplätzen für Hunderttausende zur Besichtigung freigegeben.Nach diesem spektakulären und erfolgreichen Deutschlandflug sollte die Do X ab 1933 wieder auf Tournee gehen. Als Flugroute war die Strecke donauabwärts bis nach Istanbul vorgesehen. Auf diesem Flug trug die Do X erstmals den Schriftzug der Luft Hansa. Nach den ersten Stationen am Starnberger See und am Chiemsee gab es aber bei der Wasserung auf der Donau bei Passau eine schwere Beschädigung am Leitwerk, wobei dieses abgerissen wurde.
Die Rundreise mußte abgebrochen werden und in zweimonatiger Arbeit reparierte man das Heck, doch war ein Aufenthalt in der Werft in Friedrichshafen unumgänglich. Also wurde die Do X zum Bodensee zurückgeflogen. Nach der Reperatur und Wiederherstellung des Hecks wurde beschlossen die Do X schließlich nach Berlin zu fliegen, wo sie im großen Verkehrsmuseum am Lehrter Bahnhof als Hauptattraktion ausgestellt wurde. Durch die alliierten Bombenangriffe im zweiten Weltkrieg wurde dieses legendäre Flugschiff weitgehend zerstört. Nach dem Krieg besorgten Schrotthändler und Souvenierjäger die "Leichenfledderung" der Do X. Es soll in Berlin Schrebergärten gegeben haben, deren Zäune aus Flügelrippen der Do X bestanden, und einige nichtverbrannte Propeller wurden zu Lampen in Bierkneipen umfunktioniert. So endete das berühmte Flugschiff Do X ziemlich ruhmlos in den Trümmern von Berlin. Bei Ausbaggerarbeiten im Sommer 1980 in der Donau tauchten aus dem Wasser unvermutet einige große, verbeulte Blechstücke auf. Es waren Teile des abgerissenen Hecks, das bei der harten Landung 1933 dort versunken war. Diese letzten Relikte der Do X wurden aber unrühmlich verschrottet.
Quelle: Buch Großflugschiff Dornier Do X von Peter Pletschacher im Aviatic Verlag
Danke für's Anschauen - ich hoffe es hat gefallen.
. . . und hier geht's zum Modell: Dornier Do X - Revell 1/144
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