Die Caudron CR.714 (bzw. Caudron-Renault CR.714) war ein französisches einmotoriges, einsitziges Jagdflugzeug aus dem Jahre 1938. Das Flugzeug trug auch den Beinamen „Cyclone“.
Über die Verwendung der in Frankreich verbliebenen CR.714 war man
sich noch unklar. Zunächst wurden die lediglich neun Maschinen, die bis
zum März 1940 an die Armée de l’air ausgeliefert worden waren, beim Depit d’Instruction de l’Aviation Polonaise (DIAP) zur Ausbildung polnischer Piloten verwendet, die nach dem deutschen Überfall auf Polen
den Weg in den Westen gefunden hatten. Es war ursprünglich geplant,
eine aus polnischen Piloten bestehende spezielle Expeditions-Staffel
auszurüsten und sie nach Finnland zu schicken. Dort sollte die Einheit
gegen die Aggression der Sowjetunion
eingesetzt werden. Von diesen Überlegungen wurde jedoch Abstand
genommen und stattdessen eine mit CR.714 ausgerüstete polnische Staffel
auf französischem Boden gebildet. Die Einheit wurde als Groupe de Chasse I/145 „Warszawski“ (GC I/145) am 2. Mai 1940 ins Leben gerufen und erhielt zunächst den Auftrag Lyon zu verteidigen, bevor sie nach nur wenigen Tagen nach Villacoublay in der Nähe von Paris verlegt wurde, um das untere Tal der Seine vor Angriffen der Deutschen zu schützen. Der Standort hatte den Vorteil, in der Nähe der Caudron-Werke zu liegen.
Zu Beginn der Kampfhandlungen im Westen verfügte die GC I/145
offiziell über 35 CR.714, von denen allerdings nur 18 einsatzfähig
waren. Die polnischen Piloten hatten in diesen Maschinen kein leichtes
Spiel gegen die Luftwaffe.
Zu den bereits bekannten Problemen mit der Steigrate und Bewaffnung
kamen noch Kinderkrankheiten des Renault-Motors, der bei voller
Auslastung im Kampf dazu tendierte, auseinanderzubersten, sowie die
Tatsache, dass es nur wenig Bodenpersonal gab, das Erfahrungen mit dem
Flugzeug oder ähnlichen Mustern gesammelt hatte. Die Staffel sollte
daher schnellstmöglich auf den zuverlässigeren Typ Bloch MB.152 umgerüstet werden, was aber vor dem Ende der Schlacht um Frankreich nicht mehr geschah.
Trotz ihrer brüchigen Ausrüstung verhalfen die Polen der Caudron
CR.714 durch ihren Kampfgeist zu einem gewissen Ruhm. Bei vier eigenen
Verlusten gelangen der Staffel während der Kampfhandlungen zwölf sichere
(vier Dornier Do 17, drei Messerschmitt Bf 109 und fünf Bf 110)
und zwei wahrscheinliche Luftsiege. Am 11. Juni 1940, als der Krieg in
Frankreich schon entschieden war, flohen die Überlebenden zusammen mit
weiteren polnischen Piloten nach England, um wenig später in der Luftschlacht um England wieder zum Einsatz zu kommen.
Die verbleibenden etwa 15 CR.714, die nicht nach Finnland oder an
die GC I/145 geliefert worden waren, verblieben bis zum Ende der
Schlacht um Frankreich bei den Trainingseinheiten der „DIAP“.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Caudron_CR.714
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